Wenn du selbst bereits das Stillen mit Stillhütchen praktizierst, kann es sein, dass du gerne laut rufen möchtest, dass all die Kritik gegen das Stillhütchen ja überhaupt nicht stimmt.

Lass es mich so sagen – Menschen gehen täglich über die Straße. Viele von ihnen, ohne nach links & rechts zu sehen. In vielen Fällen geht es gut – in einigen Fällen ist es tödlich. Jeder von uns hat gelernt, dass es einfach wichtig ist, achtsam im Straßenverkehr zu sein.

Ebenso lohnt sich ein achtsamer Umgang beim Stillen mit Stillhütchen.

Gerade, wenn es Gründe gibt, das Stillhütchen direkt zum Beginn der Stillbeziehung und dauerhaft einzusetzen, ist es umso wichtiger gut darauf zu achten, dass das Stillen langfristig gut funktionieren kann. Dazu musst du wissen, wie es wirkt. Dann kannst du entsprechend handeln, ehe das Stillhütchen zum ungewollten Abstillen führt.

Wusstest du, dass die meisten Frauen „Flachwarzen“ haben?

Ein schreckliches Wort.

Ich habe in meinem Leben tatsächlich schon ziemlich viele Mamas beim Stillen gesehen und eine hervorstehende Mamille haben tatsächlich die wenigsten.

Ganz grob geschätzt vielleicht 10%?

Meistens sind das Frauen, die bereits über längere Zeit ein Kind gestillt haben. Aber selbst dann muss das nicht so sein.

Dennoch erhalten Mamas bereits in den ersten 24 Stunden nach der Geburt diese Stillhilfe verpasst?

Was läuft hier also verkehrt und welchen Einfluss hat das auf eure Stillbeziehung?

1. Das Stillhütchen als „schnelle“ Stillhilfe

Das echte tägliche Leben in deutschen Kliniken ist nicht gerade „stillfreundlich“.

Üblicherweise wird das Personal in Kreißsaal und Wochenbettstation nach einem errechneten Mittel eingeplant. Das herrscht nur sehr selten vor.

Sind gerade wenige Mamas zu versorgen, werden fleissig Überstunden abgebaut, die sich durch Krankheit und Urlaubszeiten angehäuft haben – Personal bleibt zu Hause. Haben gerade viele Babys gleichzeitig die Idee auf die Welt zu kommen, steht meist die durchschnittliche Menge an Personal zur Verfügung.

Das ist bedeutungsvoll für deinen Stillbeginn, denn so bleibt – neben den Alltags- und Dokumentationsarbeiten – häufig nur wenig Zeit, um dich beim Anlegen in Ruhe anzuleiten und zu begleiten.

Hast du „Glück“ so wird dir dein Baby fluchs an die Brust angelegt. Hast du besonderes Glück, so bleibt dein Baby auch erfolgreich an der Brust und saugt genüsslich seine Portionen des Kolostrums.

Häufig ist das in den ersten Tagen allerdings noch nicht so.

Dann kommt Stillhütchen zum Einsatz. Es ist das wohl am häufigsten genutzte Stillhilfsmittel in den ersten Tagen.

Segen & Fluch zu gleichen Maßen – denn na klar … was würdest du tun, wenn du hilfesuchend mit deinem Baby im Klinikbett oder im Stillzimmersessel sitzt und auf Unterstützung angewiesen bist?

Mit dem Stillen, hat dein Baby zumindest einen Reiz im Mund, der es dazu animiert daran zu saugen.

Es ist also dein Zugang zum Stillen. Doch dann geht es schon los mit den Problemen…

2. Das Stillhütchen verringert die Trinkmenge deines Babys

Auch mit dem Stillhütchen muss dein Baby kräftig saugen, damit dein Milchspendereflex in Gang gesetzt werden kann.

Es ist sogar schwerer. Dauert länger.

Warum?

Na, weil die Rezeptoren auf deiner Haut abgedeckt sind. Durch eine Silikonschicht.

Und aus einem weiteren Grund verringert das Hütchen ganz häufig die Trinkmenge.

Im Hütchen können die Milchgänge abgedrückt werden.

Das heißt, wenn dein Baby saugt, wird deine Mamillenspitze tiefer in das Hütchen hineingesaugt. Die melkende Bewegung der Zunge kommt nicht mehr so stark an – dafür eben der Unterdruck, der dafür sorgt, dass die Milch in deinem Baby landet. Sobald der Milchspendereflex ausgelöst wurde.

Problem – wenn das Hütchen zu schmal ist oder der vorgegebene Winkel nicht gut passt, können deine Milchgänge abgedrückt werden. Bei jedem Saugen. So wird verhindert, dass die Milch – die jetzt dank der Hormone eigentlich sprudeln würde – zu deinem Kind gelangt.

Meist läuft etwas Milch nach, jedes Mal, wenn dein Baby nicht saugt und der Unterdruck weniger wird.

In der langfristigen Beobachtung oft nicht ganz genug.

Das merken wir dann in der Stillberatung an einer zögerlichen Gewichtsentwicklung, die meist irgendwann „Thema“ wird, wenn sich die Gewohnheit bereits breit gemacht hat.

Erst dann wird gehandelt – und häufig zum Zufüttern geraten.

3. Das Stillhütchen reduziert deine Milchmenge

Mit der reduzierten Stimulation deiner Hautsensoren und mit dem entleeren von weniger Milch – immer gerade so, dass dein Baby keinen Hunger leidet, weil es im entsprechenden Fastenmodus weilt – wird auch deine Milchbildung weniger angeregt.

Es kommt zu einer geringeren Milchproduktion.

Der derzeitige Wissensstand und die Erfahrung aus der Praxis zeigen: es ist wichtig in den ersten Tagen und wenigen Wochen nach der Geburt die Milchproduktion auf ein reichliches Maß zu pushen.

Zu jedem späteren Zeitpunkt ist das „Hochfahren“ deiner Milchproduktion um ein Vielfaches schwieriger – manchmal sogar trotz aller Bemühungen nicht mehr möglich.

4. Das Stillhütchen verändert die Saugtechnik deines Babys

Etwas weiter oben habe ich es bereits erwähnt.

Es gibt verschiedene Techniken, mit denen dein Baby an deine Milch gelangen kann.

Stell dir folgendes vor.

Du nimmst einen Wasserbomben-Luftballon und füllst ihn mit Wasser. An einer Stelle bringst du einen fingerlangen Streifen Tesa-Klebeband auf. Dort stichst du ein sehr feines Löchlein mit einer ganz kleinen Nähnadel hinein.

Nun öffnest du deinen Mund weit, legst die Wasserbombe auf deine Zunge, schließt den Mund und beginnst kräftig zu saugen.

Mit aller Muskelkraft ist dein kompletter Kiefer-Wangenbereich aktiviert und du trinkst Wasser.

Du kannst das übrigens gern ausprobieren – ein sehr erleuchtendes Erlebnis.

Nun ein anderes Szenario.

Du hast eine Sportflasche mit Wasser gefüllt. Sie hat einen dieser anhebbaren Sportverschlüsse. Den öffnest du und setzt deine Lippen an.

Um daran saugend zu trinken wirst du viel mehr Muskelenergie in der Mitte deines Mundes zentrieren.

Natürlich kommst du auch so an dein durstlöschendes Wasser – aber dauerhaft werden andere Muskelbereiche unterschiedlich ausgeprägt sein.

Bei uns Erwachsenen nicht besonders schlimm. Wir wechseln ja auch die Art zu trinken ab. Üblicherweise. Bei unseren Kindern hingegen sind die Knochen noch viel weicher – und die erstarkende Muskulatur formt den Knochen.

Ausgeprägter ist dieses Saugverhalten bei schmalen Flaschensaugern. Aber auch am Stillhütchen kann sich ein solches Saugmuster einschleichen.

Daher ist es wichtig nicht nur für die Brustwarze, sondern auch für dein Baby die richtige Hütchengröße zu wählen und darauf zu achten, dass das Saugmuster mit breit aufgelegtem Mund und nach außen gestülpten Lippen dem Saugen an der Brust möglichst ähnlich ist.

Ein weiteres Problem zeigt, wie wichtig die Wahl des richtigen Hütchens ist.

5. Das Stillhütchen verursacht Verletzungen

Zu kleine Stillhütchen, sowie zu große Stillhütchen belasten die Brustwarze an Stellen, die für eine Belastung überhaupt nicht vorgesehen sind

  • Ist der Hütchen-Innenraum zu kurz, stößt deine Mamille bei jedem Saugen vorne an.
  • Ist das Hütchen zu schmal, wird deine Mamille gequetscht.
  • Ist das Hütchen zu breit, kann es sein, dass die sensitive Haut der Areola stark gezogen und belastet wird.

Auch das Aufsetzen des Hütchens will gelernt sein!

Damit dein Stillhütchen zumindest für den Zeitraum seines Einsatzes sinnvolle Dienste leisten kann. Du benötigst zum Stillen mit Stillhütchen die richtige Hütchengröße und rollst den Bereich nach dem Knick dann ein wenig auf – wie eine Hutkrempe.

So legst du das Stillhütchen über deine Mamillenspitze.

Durch die Abrollbewegung des Hütchens, wird deine Mamille etwas mehr in das Hütchen hineingesogen. Damit wird das Stillen mit Stillhütchen möglicherweise etwas schmerzärmer, weil es nicht zu dem ständigen Wechsel zwischen Sog und Loslassen kommt.

6. Das Stillhütchen ermöglicht das Stillen

Für manche Mama ist das Stillen mit Stillhütchen der einzige Weg, den sie sich vorstellen kann, das Stillen überhaupt zuzulassen.

Das kann ganz verschiedene, persönliche Auslöser in der eigenen Geschichte haben – oder auch einfach akute Auslöser haben.

Bist DU das?

Dann ist es vermutlich einfach einmal Zeit, tief durchzuatmen. Denn wenn du aktuell mit Stillhütchen stillst, kann ich mir gut vorstellen, dass dein Stillbeginn ein gar nicht ganz so einfacher war.

Gerade wegen dem, was ich in Punkt 4 geschrieben habe, kann es sein, dass das Ende für das Stillen mit Stillhütchen noch einmal mit einem Kraftaufwand einhergeht. Dennoch ist es gut, wenn dieser Punkt kommt – am Besten nicht erst dann, wenn ihr tatsächlich unter nachteiligen Auswirkungen leidet, die das Stillhütchen euch mitgebracht hat.

Wäge daher ganz in Ruhe ab und nutze den richtigen Moment, um dir nochmal Unterstützung zu holen, damit das mit dem Stillen erfolgreich klappen kann.

Mein Expertentipp?

Das Stillen lässt sich oft leichter im Halbschlaf weglassen. Eine Möglichkeit ist es das Stillen mit dem Stillhütchen zu beginnen und dann nach kurzer Zeit des Stillens kurz erneut ohne Hütchen anzulegen.

Wenn dein Stillkind schon größer ist und du es in gern im Tragetuch stillst, kann auch dort ein guter Ort sein, um das Stillhütchen wegzulassen.

Fazit: Warum Stillhütchen kein Weltuntergang sind und dennoch auch kein Schlaraffenland

Das Stillhütchen ist aktuell ein sehr häufig genutztes Stillhilfsmittel.

Es gibt verschiedene Gründe, warum die Nutzung so ausgeprägt ist – obwohl der Einsatz tatsächlich viel besser abgewägt werden sollte.

In unserer Realität, wo häufig keine Zeit da ist, um dir in Ruhe beim Stillen zu helfen, ist es allerdings total nachvollziehbar, dass es zu einer so häufigen Hütchennutzung kommt.

Die Alternative wäre viel zu oft, gänzlich auf das Stillen zu verzichten.

Nichtsdestotrotz lassen sich die Nachteile und Gefahren beim Stillen mit Stillhütchen leider nicht totschweigen. Deshalb ist es gut, wenn die Nutzungsdauer nur so lange wie nötig und so wenig wie möglich stattfindet.

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Stillhütchen?

Ich freue mich über deinen Erlebnisbericht in den Kommentaren.

Dieser Artikel ist ein Abschnitt des Live-Book Projekts „Nie wieder Fläschchen“. Er wird während der Buchentstehung frei verfügbar sein. Weitere bereits verfügbare Buchabschnitte findest du über das Inhaltsverzeichnis.

Hinterlasse mir deine Rückmeldungen und Fragen zu den Abschnitten gerne in der Kommentarbox. So kann ich darauf eingehen und das Buch wird deine Fragen noch besser beantworten können.

Alles Liebe und bis bald,
~Tabea

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Tabea Laue | Stillen & Babyschlaf
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  • Bei mir war es gebau wie von dir beschrieben:
    Ein kurzer Blick auf die Brustwarzen und schon wurde entschieden – Stillhütchen muss her. Nach meinem Notkaiserschnitt war ich allerdings nicht in der Lage zu diskutieren und froh, dass sich überhaupt jemand zugehört hat und gleich mein Baby gebracht hat und es auch auf mein Drängen hin gleich angelegt wurde.
    Am nächsten Tag war meine Mama zu Besuch und sie hat einen Handgriff gebraucht und schon war der Kleine ohne Hütchen angelegt. Und meine Mama hat in keinster Weise eine Ausbildung in die Richtung. Von dem Moment an wusste ich, DASS es ohne geht und innerhalb von zwei Wochen konnten wir ohne Stillhütchen stillen und können es immernoch.

  • Ich habe nach diversen Anlaufschwierigkeiten 1 1/2 Jahre mit Hütchen gestillt.

    Noch im Krankenhaus sind die Brüste so prall geworden, dass ich keinen Joghurt mehr normal essen konnte, da ich die Arme nicht einfach nach vorne bewegen konnte, die Brüste haben mechanisch gesperrt… An vernünftiges Anlegen war da nicht zu denken, die Hebamme sagte was von in einen großen Gymnastiksitzball zu beißen als Vergleich. Stillen ging da jedenfalls nur mit Hütchen.

    Wieder zu Hause hatte ich dann knapp 40 Fieber und Milchstau bekommen und eine Woche später dann Abszesse in beiden Brüsten und nach deren Punktierung von einem Tag auf den anderen keine Milch mehr (Donnerstag hatte sich die Hebamme für paar Tage in den Urlaub verabschiedet, Punktierung Freitagabend im Krankenhaus, und als ich dann Samstag morgens wieder in der Klinik anrief – weil Baby hungrig am Brüllen und Stillen weit jenseits der Skala was die Schmerzen anging – wurde mir dort gesagt, da möge ich doch bitte die Vertretung meiner Hebamme anrufen – wie, keine Vertretung genannt, ja dann rufen sie doch gleich Montag vormittags in der Hebammenpraxis an, die Nummer finden sie schon im Netz oder so). Also habe ich meinen Mann losgeschickt eine Apotheke mit Milchpumpe aufzutreiben (Samstags durchaus eine Herausforderung) und dann nach über einer halben Stunde abpumpen und knapp 10 ml Milch als Resultat ihn nochmal losgeschickt Pulver zu organisieren – irgendwas musste unsere Tochter ja zu trinken bekommen.
    Montag wurde ich dann von der Vertretungshebamme, nachdem sie sich dann abends endlich bei mir zurück gemeldet hatte (ja, die Vertretung Ihrer Hebamme hat heute keinen Dienst und die private Telefonnummer darf ich aus Datenschutzgründen nicht heraus geben, aber wenn Sie möchten gebe ich ihr Ihre Nummer und dann kann sie zurück rufen…) etwas angenödelt, dass nach Zufütterung wieder mit Stillen anfangen ja generell schwierig sei, warum habe ich denn damit überhaupt angefangen? (ja, weil Stillen a) so schmerzhaft war, dass ich auf meiner Handkante rumgekaut habe um nicht laut zu schreien und b) keine Milch kam) aber ich könne ja weiterhin abpumpen und die Milch dann in der Flasche geben und evtl so die Milchproduktion wieder steigern.

    Nachdem meine Hebamme wieder zurück war hat sie mir dann auch noch mal bei der Handhabung der Milchpumpe geholfen (wo habt ihr denn dieses Museumsstück her? Wie, du regulierst das Vakuum mit dem Daumen indem man ein Loch unterschiedlich stark verschließt und wieder öffnet? Aua! Das tut doch weh! Nee, das geht ja mal gar nicht. Du brauchst eine andere Pumpe!) und zwei Wochen später hatte ich wieder so viel Milch, dass ich das Abpumpen wieder einstellen konnte.

    Parallel dazu hatte ich Probleme mit Schmerzen 20 min bis eine Stunde nach dem Stillen. Und zwar so stark, dass die mich nachts aus dem Tiefschlaf gerissen haben und ich senkrecht im Bett saß. Die Frauenärztin meinte immer nur milde lächelnd was von einer starken Belastung der Brustwarzen zu Beginn des Stillens und ich möge mir doch bitte von meiner Hebamme nochmal das korrekte Anlegen zeigen lassen und ansonsten könne ich versuchen die Brustwarzen mit der Gerbsäure im schwarzen Tee abzuhärten. Im Krankenhaus haben sie auch nur wie eine Schallplatte mit Sprung was von leichten Schmerzen zu Beginn sind normal und falschem Anlegen erzählt. Nur meine Hebamme wurde irgendwann hellhörig und hat mich zu einer Stillberaterin weiter verwiesen da sie sich die Schmerzen mit dieser zeitlichen Verzögerung nicht erklären konnte.
    Die ganze Zeit über wurden mir die Stillhütchen weiterhin von allen Seiten empfohlen, wegen der „wunden Brustwarzen“.
    Die Laktationsberaterin hat dann einen Vagospasmus diagnostiziert und zu ihrem Behandlungsplan gehörten auch weiterhin die Stillhütchen, da auch die Krämpfe in den Brustwarzen durch Verletzungen ausgelöst werden können, also weiterhin das Thema „wunde Brustwarzen“.
    Monatelang hatte ich dann weiterhin mit Hütchen gestillt und rechts ständig nach dem Stillen üble Schmerzen gehabt. Nach Einführung der ersten Beikost bin ich dann irgendwann in der Stillberatung eines anderen Krankenhauses gelandet und die haben mir dann auf meine diesbezügliche Frage erzählt natürlich könne ich einseitig Abstillen, überhaupt kein Problem, abgesehen von einer evtl etwas asymmetrischen Oberweite…

    Und danach habe ich dann nur noch links gestillt bis meine Tochter mit ca 1 ½ es nicht mehr aktiv eingefordert hat. Könnte auch an meiner erneuten Schwangerschaft gelegen haben, angeblich verändert sich dann die Milch ja im Geschmack . Jedenfalls war ich beim einseitigen Stillen schließlich die Schmerzen los gewesen aber ohne Hütchen ging es da längst nicht mehr. Die nackte Brust wurde empört zurück gewiesen. Hartnäckig.

    Meiner Einschätzung nach waren die Stillhütchen bei dieser ganzen Odyssee das kleinere Problem

    • Ja Ira. Das schätzt du richtig ein.

      Und Odyssee ist bei 1,5 Jahren wohl kaum ein Ausdruck für das was ihr erlebt habt.

      Ich wünsche dir einen besseren Stillbeginn und kompetente Begleitung beim zweiten Baby. Damit du nicht erneut so oft alleine gelassen wirst – aber ich waage bei deiner Geschichte zu glauben, dass du inzwischen gute Unterstützung an der Seite weißt oder selber Profi bist.

      ~Tabea

      • Ich bin schon wieder mit dem Hütchen zugange :/

        Noch im Kreissaal das erste mal angelegt (links) und 15 min später rechts ein stechender Schmerz… Als die mir dann wieder mit wunden Brustwarzen und falscher Anlagentechnik gekommen sind bin ich etwas bissig geworden. Also mit Vasospasmusverdacht entlassen.

        Die Brüste sind wieder so prall geworden, dass die zweite Tochter auch nicht richtig andocken konnte. Sie bekam die Brustwarzen nur zufassen, wenn ich mit einer Hand die Brust flach gedrückt habe. Nur, so kann ich nicht die ganze Zeit stillen, das ist eine völlig unbequeme Haltung und außerdem brauch ich eine freie Hand (zB während des Stillens mit der anderen Hand eine Schüssel halten während die zweijährige neben mir sitzt und kotzt)

        Die neue Hebamme (wegen Umzug) war gebührend beeindruckt als sie wissen wollte wie stark die Schmerzen rechts sind und ich meinte „nur die Presswehen waren schlimmer“ und hat sich so lange umgehört, bis sie die Milchgangscandidose als mögliche Ursache ausgegraben hatte und seit einer entsprechenden systemischen Behandlung auf Verdacht sind die ganz fiesen Schmerzen rechts Geschichte.

        Links entfärbt sich die Brustwarze regelmäßig durch den Vasospasmus, das macht aber keine weiteren Probleme und rechts macht der Milchspendereflex durch ein Brennen auf sich aufmerksam, aber eine ganzes Level niedriger was die Schmerzen dabei angeht.

        Die jüngere Tochter ist jetzt 4 Monate und inzwischen ist es mir recht egal, dass ich ein Hütchen verwende. Kein Nerv mehr daran was zu ändern

          • Wähend des Stillens selber hatte ich nur Schmerzen in der Phase mit den Abszessen.

            Bei der älteren Tochter halt monatelang 20 min bis eine Stunde nach dem Stillen die ganz fiesen Schmerzattacken rechts, bis ich rechts abgestillt hatte. Jetzt bei ihrer Schwester seit der Pilzbehandlung sind die Attacken weg.

            Der Vasospasmus und der Milcheinschuss rangieren nur unter unangenehm im Vergleich, sind aber beides auch Phänomene nach dem Stillen und nicht während.

            also schmerzfrei gestillt habe ich die meiste Zeit nach dieser Betrachtungsweise 😛

            Ich merke halt deutlich wenn rechts Milch ausläuft im Laufe des Tages, das ist der aktuelle Stand. Das Hütchen hatte da glaube ich nie was zu schaffen mit der Schmerzproblematik (und hat auch nicht geholfen)

          • Und genau das sind Schmerz-Symptomatiken die in der Stillzeit einfach völlig unnötig und vor allem behandelbar sind!

            Pilz, Vasospasmus, der Milcheinschuss und auch der Milchspendereflex – oft gibt es gute Möglichkeiten das zu lindern und zu behandeln – ebenso wie andere Phänomene.

            Nein – schmerzfrei Stillen kann ich das nicht nennen, was du beschreibst – auch wenn der Schmerz zwischen den Mahlzeiten aufkam (übrigens ist das in der Schmerzprotokollierung einer Beratung Teil der abgefragten Symptome, der Zeitpunkt des Schmerzes).

            Aber wie gesagt – dass das Stillhütchen bei dir einfach einen anderen Stellenwert hat, glaube ich sofort und deshalb hatte ich im Titel auch von Anfang an „kann“ geschrieben.

            Weiterhin alles gute für deine jetzige Stillzeit,
            ~Tabea

  • Hallo!
    Meine Tochter ist jetzt 10 Wochen alt und ich benutze seit 9 Wochen ein Stillhütchen. Im Krankenhaus wurde mir leider so gut wie gar nicht beim stillen geholfen, dann hat meine Tochter recht schnell abgenommen und wollte auch nicht mehr so recht an die Brust. Meine Brustwarzen waren dann sehr wund und der Schmerz ging von Kopf bis Fuß, deswegen nahm ich ein Stillhütchen. Meine Kleine hat erst von der Brust getrunken und weil sie so schwach war, habe ich dann noch abgepumpt und die Milch mit der Flasche gegeben.
    Als sie nach 2 Wochen wieder mehr Kraft hatte, wollte ich das Stillhütchen weglassen aber sie wollte nicht ohne trinken und das leider bis heute. Meine Hebamme sagt, ich soll es immer wieder ohne probieren aber meine Maus weigert sich permanent dagegen. Jetzt denke ich na dann ist es eben so, was anderes bleibt mir ja nicht übrig. Ich hoffe das ich das richtige tue!

    • Liebe Ines,

      du hast in euren ersten Tagen ganz wichtige Entscheidungen getroffen, die ich das Stillen überhaupt erst ermöglicht haben!

      Es gibt Frauen, bei denen führt das Stillhütchen zu keinen Problemen in der Stillbeziehung. Welchen Einfluss es nehmen kann, weisst du ja jetzt. Das Stillhütchen abzugewöhnen, ohne zu klären, was da bei euch die wunden Mamillen ausgelöst hat, finde ich immer schwierig. Deshalb mache ich auch beim Abgewöhnen vom Hütchen mit den Mamas die ich begleite immer eine gründliche Anamnese … denn es bringt ja auch nichts, wenn die Kinder sich auf „ohne Hütchen“ einlassen und dann entstehen erneute Verletzungen.

      Dein Wunsch das richtige zu tun, wird dich sicher noch ein wenig beschäftigen in den verschiedensten Punkten. Wenn du merkst, dass du mit der bisherigen Unterstützung nicht dorthin kommst, wo du gerne hinmöchtest, dann schau einfach, wer dir an dieser Stelle noch auf andere Weise helfen kann. Wenn wir mal sprechen sollen (unverbindlich) dann schreib mir gern eine eMail über „Kontakt“ 🙂

      Lg,
      ~Tabea

  • Meine Tochter ist nun fast 10 Monate und ich stille noch und das leider seit ihrem 3.Lebensmonat nur mit Hütchen.

    Im Klinikum hatte ich keine Probleme mit dem Milcheinschuss und auch das erste Mal anlegen hat wunderbar geklappt. Habe aber sofort gemerkt, dass ihr „Zug“ enorm ausgeprägt ist. Im Klinikum habe ich sie dann immer nach Bedarf gestillt – doch irgendwann tat es dann so weh, dass sogar Blut aus den Kanälen kam und meine Tochter nun Blut trank, statt Milch. Als ich sie dann hinlag, kam auch gleich der Schwall Blut wieder hoch.
    Ein fürchterlicher Anblick – da ich ein Einzelzimmer hatte, war auch keiner da, der mir schnell hätte helfen können. Vollkommen aufgelöst rief ich nach der Schwester, dass meine Tochter Blut gespukt hat(!!!), aber die Dame kam ganz entspannt, guckte nur etwas beläppett auf meinen Busen und versprach mir, eine Hebamme zu holen. Ich habe die ganze Nacht gewartet – aber niemand kam! Natürlich habe ich meine Tochter weiter gestillt, sie hatte ja schließlich Hunger und ich noch eine Brust, die noch nicht ganz so fürchterlich wund war. Auch nach mehreren Anfragen kam einfach keine Hebamme…
    die Schmerzen und die Entzüdung wurden immer größer – und mit ihr auch meine pure Verzweiflung.
    Durch Zufall erzählte mir eine Mutter beim Frühstück, dass es Stillhütchen gebe, die man sich holen könne.
    Ich dachte mir erst mal nichts – probierte es einfach immer und immer wieder auf dem regulären Weg. Nach 3 Tagen flehte ich meinen Mann beim Stillen an, mir bitte so ein Stillhütchen von den Schwestern geben zu lassen.
    Ich habe lange hin und her überlegt, aber es musste so sein, schließlich wollte ich unbedingt stillen!

    Anfangs verwendete ich die Hütchen nur sporadisch und auch nur, wenn die Brust wieder extrem weh tat – mit den normalen Schmerzen beim Stillen hatte ich mich bereits abgefunden.
    Aber immer, wenn ich versucht habe, ohne Hütchen zu stillen, weil ich mir dachte, dass es doch auch so gehen muss, hing ich vor solch enormen Schmerzen weinend über meiner Tochter.
    Nachdem mir auch meine Hebamme nicht weiterhelfen konnte (außer mir zu raten, die Hütchen wegzulassen, da die Brust wieder verheilt sei, ich aber dennoch Schmerzen hatte), habe ich mir für den dauerhaften Einsatz der Stillhütchen entschieden.
    Es fiel mir sehr, sehr schwer!!! Aber ich wollte meiner Tochter einfach das bieten, was sie braucht: eine Mutter, die sie stillt und das von ganzem Herzen.

    Die Schmerzen ließen nach und ich konnte mich endlich etwas entspannen, während ich stillte. Als ich dann neuen Mut gefasst hatte und es erneut ohne Hütchen probieren wollte, gelang dies allerdings nicht mehr. Auch hier habe ich einiges probiert, leider ohne Erfolg.
    Mittlerweile nerven mich diese Hütchen so sehr, dass ich selbst in einer Stillkrise bin… denn wenn man die Dinger nicht richtig anbringt, dann kann das Baby nicht richtig andocken und es schmatzt ständig, weil es Luft saugt. Also muss man sie irgendwie festhalten, verkrampft dabei noch mehr und das Kind wird unruhiger, da man ständig beim Stillen rumfuhrwerkt. Ich werde verzweifelt, weil es mir nicht gelingt, die Hütchen richtig anzubringen oder sie richtig zu positionieren – meine Tochter fängt an zu weinen, da ich ihr leider solange das Hütchen wieder aus dem Mund nehmen muss, bis es endlich richtig sitzt. Nichts für schwache Nerven…
    Bis zu ihrem 1. Geburtstag will ich auf jeden Fall stillen – ich fühle mich zwar momentan manchmal überhaupt nicht wohl dabei, aber ich werde nicht aufgeben!

    Abschließend kann ich nur sagen, dass mir das Stillhütchen zwar geholfen hat, neuen Mut in der verzweifeltsten Lage zu finden, ich aber gerne auch ohne es gestillt hätte/stillen würde. Im Nachhinein würde ich mir auf jeden Fall eine qualifizierte Stillberaterin suchen und mit ihr gemeinsam das Problem lösen.
    Ich bin dankbar, dass ich mein Kind stillen kann und meine Tochter sich otima entwickelt – das ist für mich das einzige, das zählt. Egal ob Hütchen oder nicht.

    • Liebe Franziska,

      ob es für euch (jetzt) noch einen Weg ohne Stillhütchen geben könnte, kann ich nicht direkt sagen – kenne euch ja nicht näher. Doch ich mag dir meinen wirklichen Respekt aussprechen, dass du mit der für dich so wenig zufriedenstellenden Situation schon SO lange durchgehalten hast!! <3

      Du zeigst, dass das Stillhütchen eine Krücke ist, mit der es eben auch gehen kann.

      Und natürlich geb ich dir völlig recht, dass es immer gut ist den Grund der Schmerzen herauszufinden. Von vielen Seiten so dastehen gelassen zu werden muss für dich unglaublich frustrierend und entmutigend gewesen sein. Und leider dauert es leider wirklich manchmal länger, bis man eine Fachperson finden konnte, mit der die Lösung fürs Problem erarbeitet werden kann.

      Toll, dass du drangeblieben bist!

      ~Tabea

  • Ich hatte beim 1. Kind stressbedingt einen recht späten Milcheinschuss. Alles im Krankenhaus hat mich nicht gestresst, aber als das Kind dann immer hungriger wurde und ich immer verzweifelter weil inzwischen 3 Nächte ohne Schlaf, da kam zuerst die Milchpumpe, dann 3 Stunden Schlaf und zuletzt das Stillhütchen dran und ich muss sagen, ohne hätte ich wohl abgestillt. Dank Stillöl und allen möglichen anderen Tricks der Hebammen hatte ich genau in der Nacht der Entlassung einen Milcheinschuss, der sich gewaschen hatte: Brüste prall wie Basketbälle, eine fast komplett glatt gezogene Brustwarze und dazu Temperatur und Schüttelfrost. Dank Stillhütchen, dass dann teilweise einfach seitlich überlief, bekam mein Kind dennoch Nahrung. Und nacher sogar 6 volle Monate lang, ohne einen einzigen Tag mit zuwenig Milch oder anderen Problemen. Ich hatte 12 Hütchen, mit denen ich problemlos über 24h kam, selbst ausserhalb Stillen oder Phasen mit häufigem Stillen habe ich ohne grosse Extraarbeit (spülen und teilweise auch sterilisieren) überstanden.
    Nach diesem Kind habe ich 3 weitere ohne Stillhütchen gestillt, aber immer mit einem heftigen Milcheinschuss und danach gut Milch.

    • 🙂

      Auch dein Beispiel ist Parade dafür, dass das Stillhütchen helfen kann.

      Im Milcheinschuss kann darüber hinaus auch Lymphdrainage (denn die Schwellung kommt hauptsächlich durch Lymphflüssigkeit) helfen – gar nichts „großes“ sondern zb. direkt vor dem Anlegen die Reverse-Pressure-Softening-Methode, mit der ein – wie du ihn grad so wunderbar beschrieben hast – fast komplett glatt gezogener Übergang von Brustwarze auf Vorhof einfach gemildert wird und das Anlegen wieder möglich werden kann.

      ~Tabea

  • Ich Stille nun über 8 Monate ausschließlich mit Stillhütchen, davon 7 voll. Von reduzierter Milchmenge habe ich nichts gemerkt (kräftiges Stillbaby) und auch der Spendereflex kam immer sehr schnell. Ich Stille nach Bedarf und auch heute noch sehr viel. Trotz Hütchen und weniger direkter Hautkontakt passte sich meine Milch voll und ganz meinem Baby an. Besonders aufgefallen war war mir dies im Sommer (noch vollgestillt). Auch mir würde es auf Wunsch von mir im Krankenhaus gegeben. Mein Kind konnte meine große Brust, kaum Nippel nicht fassen und hatte ein großes und weit vorne stehendes Lippenbändchen. Er schaffte es nicht an der Brust zu bleiben. Ich konnte ihm die Hütchen auch später nicht angewöhnen (Hilfe von Hebamme und Stillberatung) obwohl er jegliche Art von Flasche und Nuckel verweigert. Ich nehme es jetzt so hin und wir kommen ja auch gut zurecht. Nur unterwegs finde ich es oft umständlich. Gerade wenn man in der Öffentlichkeit stillt, bräuchte man noch 2 Hände mehr. Hätte es mir anders gewünscht, aber die letzten Monate kommen wir nun auch so klar. Im übrigen waren due gesamten ersten 4 Monate Stillen der absolute Horror von den Schmerzen für mich. Habe auch helle Brustwarzen und diese waren trotz Hütchen (Medela 2cm) blutig und angegriffen. Habe bei jedem stillbeginn geweint. Durchhalten hat sich gelohnt, heute ist alles schmerzfrei und ich liebe es zu stillen.

    Liebe Grüße Susi

    • Liebe Susanne,

      danke für deine ermutigende Geschichte!

      Ja – blutende Mamillen kommen auch mit Stillhütchen vor – du sagst du hattest eine Stillberaterin an der Seite, ich weiss natürlich nicht welcher Qualifikation und natürlich sind wir auch keine Wunderheiler – aber tatsächlich gibt es auch mit Stillhütchen einige Gründe für Verletzungen die behoben werden können, wie dann, wenn das Zungenbändchen die Zungenbeweglichkeit einschränkt, eine Infektion der Haut, … das ist letztlich ganz unterschiedlich. Und da lohnt sich eben die Begleitung auch im Hinblick auf die Wundheilung.

      Offenbar hat sich das Durchhalten nun für dich gelohnt! Ich wünsche euch einen schönen weiteren Stillweg!! <3
      ~Tabea

  • Mein Sohn ist 4 Monate alt. Ich stille leider auch seit ich aus der Klinik zuhause bin mit Stillhütchen, auf Empfehlung der Hebamme. Die Stillberaterin im Krankenhaus hatte es zwar eher immer eilig, mir jedoch kein Hütchen „verordnet“.

    Seit ca. 8 Wochen haben wir Probleme, dass mein Sohn nicht ganz so gut zunimmt (er wiegt jetzt 6 kg mit Geburtsgewicht 3800 gr) obwohl er oft trinkt und ich genug Milch habe. Ich führe das auf das Hütchen zurück. Seit einigen Tagen probiere ich es ohne, mal klappt es besser, mal schlechter. Nachts klappt es immer ohne Hütchen . Kann es sein, dass er auch viel schneller fertig ist mit trinken, ohne Hütchen?
    LG Elli

    • Liebe Elena,

      wenn die Gewichtsentwicklung nicht gut entlang der Percentile verläuft, dann ist häufig etwas im Argen.

      Es „muss“ nicht „nur“ am Stillhütchen liegen – dazu müsste man ein paar Daten im Verlauf ansehen und mal sprechen. Auch kann es sein, dass es total ok ist, wenn dein Sohn ohne Hütchen kürzer trinkt (weil er zb effektiver trinkt) – oder aber sein, dass er nicht so effektiv trinkt.

      Wenn du Hilfe und eine genauere Einschätzung eurer Situation brauchst, darfst du dich gern bei mir oder einer Stillberaterin deines Vertrauens melden. Dann ist auch eine Einschätzung möglich, ob eine stillberaterische Begleitung Sinn macht oder ob es genau so passt wie ihr das macht 😀

      Liebe Grüße,
      ~Tabea

  • Grundsätzlich spricht nichts gegen den kurzzeitigen Einsatz eines Stillhütchens bei gereizten oder entzündeten Brustwarzen. Wichtig ist für uns immer, dass man vorher mit einer Hebamme oder sogar mit einer Stillberaterin spricht bevor man ein Stillhütchen einsetzt. Das Stillhütchen muss einfach perfekt zu Mutter & Kind passen.
    LG, Evi

    • Hallo Evi,

      danke für den Einwurf.

      Aus stillberaterischer Sicht ist gerade der Einsatz bei gereizten oder entzündeten Brustwarzen sehr differenziert zu betrachten. Gerne verschiebt es Stillprobleme „nach hinten“ zeitlich und dann kommt mit dem Versuch das Stillhütchen abzugewöhnen gerne das ursprüngliche Stillproblem zurück.

      Deine Empfehlung eine Stillberaterin hinzuzuziehen kann ich daher nur unterstreichen.

      Lg,
      ~Tabea

  • Meine Tochter ist jetzt fast 8 Monate alt und wir stillen von Anfang an mit Stillhütchen. Wir haben in der Klinik 3 Tage lang versucht die Kleine anzulegen, sie hat auch angedockt, hat jedoch beim Trinken ständig die Brustwarze wieder verloren und nicht effektiv getrunken. Mein Mann und ich vollkommen unerfahren, weil es unser erstes Kind ist, und in der Klinik hatte keiner richtig Zeit zu schauen, ob ich das Mäuschen richtig anlegte. Da wir ernsthafte Probleme mit den Zuckerwerten hatten und die Schwestern ihr daher regelmäßig Glukose und die Flasche gaben, damit die Zuckerwerte wieder in Ordnung kamen, war ich schon besorgt überhaupt nicht stillen zu können. Der Milcheinschuss blieb auch aus. Es wurde mir zwar versichert, dass es bei einem Kaiserschnitt länger dauern kann, aber Sorgen macht man sich trotzdem. Ich begann schon abzupumpen und die kleine mit der Flasche zu füttern, da ich wollte, dass sie Muttermilch und keine Flaschennahrung bekommt. Lieber sollte sie auf diese Weise meine Milch bekommen.
    Am 3. Tag war eine andere Schwester da mit mehr Erfahrung. Sie half mir beim Anlegen, erkannte das Problem, dass die Kleine die Brustwarze nicht halten konnte und bot mir ein Stillhütchen an. Plötzlich funktionierte es. Das erste Mal trank sich meine Tochter so richtig satt! Von da an war das Stillhütchen fester Bestandteil unserer Stillbeziehung.

    Auch ich hatte vor allen in den ersten 3 Monaten immer mal wieder mit wunden Brustwarzen zu kämpfen. Wenn die Schmerzen zu schlimm wurden, habe ich angefangen mit unserer elektrischen Milchpumpe abzupumpen (das ging komischerweise immer schmerzfrei bzw. -arm) und hab die Kleine mit der Flasche gefüttert. Nach ein paar Tagen konnten wir wieder an die Brust wechseln.

    Gefühlt habe ich erst seit einigen Tagen Probleme mit der Milchmenge, aber da habe ich eher das Gefühl, dass es daran liegt, dass meine Periode wieder eingesetzt hat. Seitdem ist die kleine abends total knietschig und nahm sogar von meinem Mann eine Flasche angerührte Milch, die sie eigentlich seit Monaten nicht mehr angerührt hatte. Zeitgleich hat sie ungefähr ihr Trinklänge halbiert. Statt 10 Minuten pro Brust, dreht sie sich schon nach 5-7 Minuten weg und lässt sich auch an der Seite nicht mehr anlegen.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass sie einen erhöhten Bedarf hat, da sie gerade einen Wachstumsschub durchmacht.
    Ich habe ein paar Tage aktivierte Bockshornkleesamen genommen und seitdem läuft es etwas besser.

    Ich kann also diese „Verteufelung“ des Stillhütchens nicht nachvollziehen. Für uns ist es eine große Hilfe. Auch wenn es mich beim Stillen außerhalb manchmal nervt 😉

    • Liebe Stefanie,

      meinst du generell oder hier?

      Wie du bereits beschreibst kann deine zurückgegangene Menge mit der Periode zusammenhängen … oder andersrum. Das lässt sich im Rahmen einer Kommentarleiste nicht ganz herausfinden.

      Wenn ihr eure Stillbeziehung (die mit 8 Monaten ja noch lange nicht am Ende angekommen sein muss) sichern und mit Freude, störungsfrei, erleben wollt, empfehle ich dir sehr eine Stillberatung hinzuzuziehen … den das nicht-halten-Können der Brustwarze, das Wund-werden im Verlauf der Stillbeziehung und die Notwendigkeit einer Flasche während der Periodenblutung sind deutliche Warnzeichen einer Schieflage, nach deren Ursache es sich zu schauen lohnt.

      Ich wünsch euch eine zauberhafte Zeit derweil,
      Tabea

    • Liebe Tabea,

      Ich bin gerade durch Zufall auf deinen Artikel gestoßen. Auch ich stille meine Tochter (3 Monate) von Beginn an mit Stillhütchen. Wieso? Das wüsste ich auch gern! Angeblich wäre sie so unruhig an der Brust. Ich glaube die Nachtschwester hatte um 4 Uhr in der Nacht nicht den Nerv mir das Stillen genau zu zeigen.. wie dem auch sei. Ich war erschöpft und einfach froh, dass das Stillen funktioniert. Wenn ich vorher gewusst hätte, was Stillhütchen sind und was sie anrichten können, hätte ich mich gewehrt.. aber hilft ja nichts. Ist nun wie es ist. Meine Kleine will jedenfalls seit jeher nichts mehr vom Original wissen. Sie kennt es ja auch quasi nicht.. ich habe mit meiner Hebamme dran gearbeitet und auch eine IBCLC-Stillberaterin gebucht. Letzteres hat mich nur einen Haufen Geld gekostet.. sehr enttäuschend aber die einzige hier im Umfeld und Stillcafes oder ähnliches finden ja gerade nicht statt.. im Prinzip habe ich mich mit den Dingern abgefunden. Wir hatten auch nie Probleme mit Milchmenge oder Gewichtszunahme. Mich nervt aber das Stillen, weil meine Tochter alle halbe Stunde an die Brust möchte. Wenn ich sie ließe vermutlich einfach noch öfter.. ich stille immernoch gut 8 Stunden innerhalb von 24. Mal abgesehen davon, dass ich nichts machen kann, geht das an meine Substanz. Ich frage mich, braucht meine Tochter das einfach? Oder liegt das an den blöden Hütchen??

      Über eine klärende Antwort wäre ich sehr dankbar!!

      • Hallo liebe Sabrina,
        da für eine wirklich klärende Aussage viel mehr Informationen mit hinein spielen, kann ich dir das gar nicht beantworten ad hoc.
        In der Stillberatung geht es letztlich immer darum zu schauen, wo der große Leidenspunkt ist und wie man diese Situation verbessern kann. Dazu gibt es meist Lösungsansätze, die auf eure Stillsituation selbst abgestimmt sind, als auch Lösungsansätze, die sich durch die Anamnese ergeben und an den Ursachen orientiert sind. Dass das mit einer einzigen Konsultation nicht behoben ist, ist ganz häufig der Fall – auch wenn wir IBCLCs entsprechend ausgebildet sind Lösungen zu erarbeiten, braucht es ein individuelles erarbeiten. Jede Stillbeziehung ist anders und auch jedes Stillproblem.

        Vielleicht kommt ihr weiter voran, wenn du eure IBCLC noch einige Male konsultierst oder, wenn es einen Grund gibt sie nicht erneut zu konsultieren eine weitere IBCLC hinzuziehst. Wie in allen Bereichen passt es nicht immer mit jedem Menschen auf Anhieb und sofort – abgesehen davon, dass das Lösen eines Stillproblems immer ein WEG ist – selten ein Fingerschnippen.

        Ich wünsche dir ganz arg viel Geduld mit euch selbst und eurem Weg.
        Alles Liebe,
        Tabea

  • Meine Tochter ist jetzt 3 Monate alt, und bei uns ist das Stillen leider kaum ohne Stillhütchen möglich. Nach der Geburt versuchte ich sie direkt im Kreißsaal anzulegen, was leider nicht funktionierte, da sie die Brustwarze anscheinend nicht richtig greifen konnte. Die Hebamme empfahl mir also, es später auf Station noch einmal zu versuchen und nach einem Stillhütchen zu fragen.
    Dort gab mir jede Schwester andere ‚Tipps‘ und man riet mir, die Kleine alle 3 Stunden anzulegen und anschließend abzupumpen, um den Milcheinschuss zu fördern.
    Über die Zeit klappte es mit dem Stillen (mit Stillhütchen) immer besser, und ich genoss das Stillen richtig. Bis mir der Kinderarzt sagte, die Kleine würde nicht genug zunehmen. Also fütterten wir über 4 Wochen zu, während ich gleichzeitig versuchte, durch abpumpen, Bochshornklee, Stilltee usw meine Milchmenge zu steigern. Es kam leider wie es kommen musste, und sie verweigerte die Brust irgendwann. Doch auch das haben wir mit Hilfe eines Brusternährungssets wieder hin bekommen.
    Mittlerweile kann ich wieder voll stillen, jedoch nur mit Stillhütchen. Nachts klappt es auch wunderbar ohne, tagsüber zu Beginn auch, aber irgendwann wird sie unruhig, lässt die Brustwarze immer wieder los und fängt irgendwann an zu schreien. Auch wenn mich das Stillhütchen nervt, vor allem weil das Stillen 3 – 4 mal so lange dauert wie ohne, bin ich einfach dankbar, überhaupt wieder voll stillen zu können.

  • Ich stille meine 8. Wochen alte Tochter mit stillhüttchen da sie meine Brust schon im Kreißsaal nicht genommen hat und die Schwestern meinte ich hätte zu flache Brustwarzen es klappt nur mit stillhüttchen. Nun ja ich habe es ab und an immer wieder versucht ab und zu nahm sie meine Brust für 1-2 Minuten dann spuckte sie die Brust aus und fing an zu weinen seit dem versuche ich es immer aufs Neue wenn die kleine noch im Halbschlaf ist oder in der Nacht es bringt alles nichts ich möchte unbedingt dieses Hütchen los werden da es echt nicht vorteilhaft ist damit zu stillen ? die Milch fließt an der Seite raus die kleine reist das Hütchen oft ab. Ich stille sie auch echt lange so 30-1h an einer Brust irgendwann tun auch schon meine Brustwarzen weh dann nimm ich ihr die Brust weg. Ich habe das Gefühl sie wird auch nicht ganz satt. Ich habe angefangen morgens und abends abzupumpen. Da ich Angst habe das meine Milch nicht zu fett ist. Eine Hebamme habe ich nicht gefunden und meine Schwiegermutter stresst mich nur mit blöden Aussagen wie ja dieses Gummi Ding dadurch wird sie ja nicht satt hast du es schon mal ohne probiert deine Milch ist zu wässrig die ist nicht fertig genung du musst sie zufüttern. Wir waren beim Kinderarzt bei der u3 sie wiegt 4.465g und ist 60cm groß der Arzt sagte das sie sich normal entwickelt ich weis nicht mehr weiter. Mein Mann macht mir zwar Mut, aber was ich machen soll weis ich auch nicht wirklich :/

    • Hallo Alina,

      Stillen ist ein Lernprozess … und dass es dir dabei an Mut und Unterstützung fehlt ist wirklich doof 🙁

      Deine Schwiegermama hat nicht ganz Unrecht – tatsächlich kann durch das Stillhütchen eben der Milchtransfer erschwert sein. ABER wenn dein Baby nicht ohne anlegen möchte, kann es ggf gar nicht ohne grad – das wär ja noch schlechter als Alternative.

      Stillberatung bekommst du ja nicht nur bei der Hebamme, sondern auch bei der Stillberaterin. Eine IBCLC ist auch dafür ausgebildet, mit dir nach dem Grund zu forschen, warum dein Baby nicht genug Brustgewebe erfassen konnte, um OHNE mit einer hervorstehenden Brustwarzenspitze anlegen zu können. Das sollte nämlich im Normalfall dennoch gehen – auch wenn die Schwestern etwas anderes sagten.

      Vielleicht ist es einfach an der Zeit, jetzt noch eine Expertin hinzuzuziehen.

      Alles liebe für dich, Tabea

  • Hallo Tabea,

    Ich stille mit Stillhütchen, da ich von Beginn an schlimm wunde Brustwarzen hatte. Ich habe es eine Woche ohne Hütchen versucht und gemeinsam mit der Hebamme beschlossen ein Hütchen zu nutzen. Meine Brust war leider bereits so lädiert, dass auch das nicht klappte. Ich war psychisch total am Limit, jedes anlegen bedeutete für mich Schmerz und ich bekam zunehmend Angst davor. Ich begann abzupumpen.
    Durch meine Wunde Brust bekam ich einen Keim, der in meiner rechten Brust zu einer Mastitis mit gut 41 Fieber führte. Es war die Hölle. Nachdem ich die Entzündung bekämpft hatte war die Brustwarze jedoch noch immer wund. Mein Körper schaffte die Heilung nicht und ich pumpte weiter ab (auch unter Schmerz). Irgendwann versuchte ich das Anlegen im Beisein meiner Hebamme erneut. Es schmerzte aber funktioniere. Doch meine Brust (vor allem die linke) war so empfindlich, dass sie immer wieder an den Warzen aufriss.
    Es folgte eine brennen und stechen in der linken Brust. Die Rechte stillte ich mittlerweile nahezu schmerzfrei mit Stillhütchen. Ich war verzweifelt, weil ich so gerne stillen wollte. Der Arzt hat letztendlich einen Soor in der linken Brust vermutet und nun nehme ich Medikamente. Auch mein 4 Wochen alter Sohn wird behandelt und ich hoffe, dass das anschlägt. Es ist unsere letzte Erklärung für den Schmerz.

    Noch stille ich nicht schmerzfrei und kämpfe bereits seit fast 5 Wochen. Ohne Stillhütchen könnte ich es mir nicht vorstellen. Die Angst vor wunden Brustwarzen ist zu groß (und damit die Angst, dass alles von vorn beginnt). Wenn alle Baustellen repariert sind und ich hoffentlich schmerzfrei bin, dann möchte ich, gemeinsam mit meiner Hebamme versuchen auch ohne Hütchen zu stillen.

    Das was du beschreibst erklärt, warum mein Baby nach dem Stillen manchmal noch eine Flasche braucht (oft ist es nicht viel). Ich hoffe so sehr bald „normal“ stillen zu können. Ich möchte mein Kind allein durch meine Muttermilch satt bekommen können, denn prinzipiell ist das stillen wunderschön.

    Ganz liebe Grüße

  • Liebe Tabea,

    ich habe heute auch das erste Mal ein Stillhütchen ausprobiert.
    Die Stillgeschichte mit meinem kleinen Johann ist kompliziert: Vorweg: Ich habe genug Milch und auch der Milcheinschuss war problemlos. Einzig stellten sich danach unfassbar starke Schmerzen ein die bis in mein Brustbein zogen. Zudem verfärbte sich die Warze blau beim trinken. Ich leide wohl vermutlich unter einem starken Magnesium MAngel…Ich habe nur noch geweint und geschrien wenn er angedockt und getrunken hat. Auf Anraten der Hebamme und auch aus meinem eigenen Impuls habe ich dann 14 Tage abgepumpt und die Flasche gegeben. Das machte er wunderbar mit. Danach habe ich ihn einfach wieder angelegt. Das klappt ohne Probleme. Seit ein paar Wochen (2-3) stellt sich aber zunehmend ein Stillstreik ein. Gipfel diese Woche wo er nur noch mit sehr vielen Tricks überhaupt an der Brust trinkt. Das passiert dann aber mit viel Geschrei und Gebrüll..kaum auszuhalten – für beide nicht. Die Flasche nimmt er aber ohne Probleme. Ich war total verzweifelt da ich ihn nicht gerne mit 9-10 Wochen schon abstillen möchte…ich habe nun spontan das Hütchen genommen: er trinkt ohne Probleme… Ich hoffe, dass dies eine Lösung ist, die einfach die Situation stabilisiert…trotzdem habe ich die vielen Nachteile des Hütchens auch im Kopf…nur die Alternative ihn nicht zu stillen sondern per Flasche zu ernähren ist für mich nicht schön…

    Viele Grüße,
    Rike

    • Hallo liebe Rike,
      ich glaube fest daran, dass das Stillhütchen eine Brücke sein kann. Allerdings schellen bei mir die Glocken, wenn ich die Eckpunkte eurer Stillgeschichte lese.
      Natürlich kann es sein, dass mit dem Stillhütchen eure Stillgeschichte jetzt fein weiterläuft – oder ihr kaschiert damit eine Ursache, die zu euren Stillproblemen führte und die nichts mit dem (vermuteten?) Magnesiummangel zu tun hatte.

      In Situationen wie deiner rate ich dringend eine erfahrene, medizinisch aus- und weitergebildete Stillberaterin hinzuzuziehen, um einerseits herauszufinden was dein Baby an der Brust so frustriert und andererseits einer funktionierenden Stillbeziehung den Weg zu ebnen. Nicht dass der nächste Einbruch kommt – das wäre ja unglaublich schade!

      Also von daher würde ich es so beantworten: zum Glück habt ihr aktuell eine Brücke, die euch bis zu einem Termin mit einer Stillberaterin stabilisiert. Verlassen würde ich mich darauf mit eurer Vorgeschichte allerdings nicht.

      Ich wünsche euch natürlich von Herzen das Beste,
      Liebe Grüsse
      Tabea

  • Hallo Tabea,
    Ich stille nun auch seit 3 Monaten mit Stillhütchen. Im Krankenhaus habe ich meinen Kleinen zuerst ohne Stillhütchen immer wieder angelegt aber er hat die Brust nie richtig genommen. Die Hebammen haben mir immer wieder geholfen aber man musste meine Brust total zusammendrücken damit er sie überhaupt in den Mund nahm. Meinen Milcheinschuss hatte ich dann 1 Tag nach der Geburt dann war das zusammen drücken noch schwieriger. Dazu kam dann noch die Gelbsucht wodurch er sehr müde war. Habe dann um ihn unter der UV-Lampe zu füttern, Milch abgepumpt, satte 125ml. Wir waren dann 5 Tage im Krankenhaus und am 4 Tag haben sie mir dann mal zum Probieren ein Stillhütchen gegeben. Damit hat der Kleine dann super an meiner Brust angedockt und da ich super viel Milch habe ist es für ihn damit auch nie wirklich anstrengend gewesen damit zu trinken. Sobald er mal angesaugt hat schießt die Milch nur so heraus und ich muss mir ständig eine Mullwindel unter die Brust klemmen sonst bin ich komplett nass. Er trinkt dann meist 10 Minuten und ist satt. Bei den ersten Kontrollen im KH hatten sie mir auch anfangs auch geraten zusätzlich abzupumpen und nach zu füttern. Das habe ich dann genau zwei mal gemacht, er hat zwar wunderbar 30ml nach getrunken aber das kam keine 2 Minuten später wieder alles retour. Habe ja ein kleines Spuckbaby. Probiere zwar immer noch das Stillhütchen loszuwerden aber er fängt immer an durchzudrehen weil er es einfach nicht schafft richtig anzusaugen und seinen Kopf immer wegzieht und dann spritzt die Milch überall hin. Ohne Stillhütchen wäre es unterwegs und in der Nacht viel einfacher aber ich werde es weiter probieren und vlt klappt es ja und wenn nicht dann ist es halt so.

    Lg

    • Hallo Patrizia,
      da kommt bei mir einfach gleich die Frage auf, ob jemals geschaut bzw. wirklich untersucht wurde (dazu gibt es aussagekräftige Score-Einschätzungen u.a.) wie die Zungenfunktion und die Mundmobilität funktionieren. Denn: was immer dein Baby jetzt einschränkt beim Erfassen der Brust, ist ja durch das Hütchen nicht weg. Das Hütchen ist in eurem Fall großartig, denn es ermöglicht euch aktuell überhaupt direkt zu Stillen! Doch der Mund hat nun andere Muskelmuster angenommen um gemeinsam mit dem Stillhütchen trinken zu können. Der physiologische Aufbau der Muskulatur beinhaltet zusätzliche Einsatzbereiche. Das alles kann sich auch später auf Beikostbeginn, Spracherwerb, Infekte, nächtliches Schlafen mit offenem Mund, uvm bis hin zu Karies, Kopfweh und Rückenschmerzen auswirken. Es hängt ja alles zusammen.

      Versteh mich nicht falsch – es ist weder eine Diagnostik, noch ein Verurteilen vom Hütchen. Aktuell ist das Hütchen das Beste was dir widerfahren ist! Nutz das weiter wie immer ihr das braucht.

      Aber wenn du irgendwie die Kapazität hast, dann hör dich um und finde Menschen, die mit dir auf Ursachensuche gehen um herauszufinden, warum dein Baby die Brust nicht im Mund halten kann.

      Alles Liebe für dich und deine Stillbeziehung, Tabea

  • Guten Tag zusammen,
    Uns hat das Stillhütchen durch die erste, sehr schmerzhafte Stillzeit geholfen. Inzwischen klappt es ohne und ich bin ehrlich gesagt auch froh drum, da die Pflege und das Mitschleppen schon etwas nervig waren. Ohne ist es viel praktischer: Still-BH ab und schon kann es losgehen. Der Zeitfaktor spielt auch eine große Rolle. Mit Stillhut hat es immer viel länger gedauert.

    Allen stillende Mamas viel Spaß mit ihren Mäusen.
    LG Katharina mit Cataleya

  • Hallo, habe gerade deinen Bericht gelesen. Bei mir war es genau so, im Krankenhaus wurde mir sofort gesagt ich brauche Stillhütchen, weil es mit meinen Brustwarzen nicht funktionieren kann. Seid dem still ich jetzt seid 3 Wochen mit Hütchen, es schmerzt nervt und ist unpraktisch. Sie trinkt schlecht schläft immer wieder ein. Versuche sie immer wieder ohne Hütchen dran zu lassen aber das klappt einfach nicht obwohl ich es mir sehr wünschen würde.

  • Hallo Tabea,
    finde es total spannend und hilfreich, die Kommentare von Gleichgesinnten und deine Antworten zu lesen!
    Auch bei mir war es so, dass meine Tochter (7 Wochen alt) im Krankenhaus nicht andocken konnte. Da sie untergewichtig war und stark Gelbsucht hatte, wurde vermutet, dass sie einfach nicht genug Kraft hat. Daher wurde direkt nach dem ersten Versuch das Stillhütchen hervorgeholt, mit dem das stillen auch bis heute gut funktioniert. Leider hat meine Tochter dadurch nicht wirklich eine Ahnung von Brustwarzen. Ich versuche immer wieder, sie zwischendurch ohne Hütchen anzulegen, aber sie wühlt nur wie verrückt, leckt daran herum und fängt an zu weinen. Ganz selten schaffen wir es, dass sie ganz kurz die Brust in den Mund nimmt und saugt (für mich immer schon ein kleiner großer Erfolg), aber nach sehr kurzer Zeit lässt sie wieder los und hat im Anschluss scheinbar vergessen, wie es ging, sodass das Stillhütchen wieder genutzt wird. Ich bin zwar dankbar, überhaupt stillen zu können, möchte aber total gern weg von den Dingern, weil 1) ich sorge habe, dass irgendwann meine Milchproduktion nachlässt und 2) das ständige Abkochen nervt. Ich kann mir auch noch nicht vorstellen, damit in der Öffentlichkeit zu stillen.
    Meine rechte Brustwarze ist auch dauerhaft empfindlich, mal mehr mal weniger stark.

    Ich hoffe, dass wir es irgendwann ohne schaffen und möchte auch gern eine Stillberaterin zu Rate ziehen.

  • Hallo,

    Da mir bei meiner Tochter (1. Kind) im Krankenhaus nicht richtig gezeigt und erklärt wurde, wie das „richtige“ Andocken/ Anlegen bzw. das richtige „Timing“ zum andocken funktioniert. Außerdem habe ich auf die Gynäkologin gehört und meine Tochter sooft sie wollte an die Brust gelassen zum trinken, um die Milchbildung zu fördern. Folge demnach war, dass ich noch im Krankenhaus Wunde Brustwarzen bekommen habe. Dies haben die Schwestern auch gesehen und sagten, dass es für die Kleine nicht schädlich sei, wenn sie von den blutigen Brustwarzen trinkt. Zuhause wurde es immer schmerzhafter und jedes Mal, wenn meine Tochter sich zum trinken gemeldet hat, tat es mir schon vor dem anlegen weh. Dies ging soweit, dass ich irgendwann vor ihrer abendlichen Clusterphase sie abwertend angeschaut und unter Tränen gestillt habe. Meine Hebamme riet mir zu den Stillhütchen, machte Termine zum Lasern aus und empfahl mir die Multi Mam Kompressen.

    Ich muss sagen, dass die Stillhütchen uns das stillen gerettet hat. Nur habe ich immer noch etwas Angst, ohne zu stillen. Meine Hebamme ist der Meinung, lieber mit Hütchen (auch wenn ich nur noch mit stillen möchte) als abzupumpen/ pre Nahrung zu geben.
    Klar, würde ich mich freuen, wenn wir es irgendwann ohne schaffen, aber erstmal muss ich die Angst abbauen, was ich zurzeit mit „Das Stillbuch“ von Hannah Lothrop versuche.

    • Liebe Frauke, danke für deinen Erfahrungsbericht!

      Ich bin da total bei deiner Hebamme – lieber mit Hütchen stillen, als ohne nicht stillen 🙂

      Gleichzeitig muss ich trotzdem erwähnen dass deine Gyn prinzipiell völlig recht hat – häufiges Stillen ist wichtig. Wunde Brustwarzen kommen nicht vom häufigen Anlegen, sondern es sind immer mindestens weitere Gründe daran beteiligt! Das aufzudröseln führt hier zu weit – dennoch kann es sein, dass die wunden Brustwarzen direkt wiederkommen, wenn du das Hütchen weglässt.

      Wie im Text besprochen – das Stillhütchen IST (manchmal) eine WERTVOLLE Krücke. Neben dem Buch zum Angstabbau empfehle ich dir sehr, dich an eine qualifiziert weitergebildete Fachkraft zu wenden, um herauszufinden, welche Gründe begleitend ursächlich für die wunden Brustwarzen in den ersten Tagen waren, um die beim Abgewöhnen vom Hütchen vorbeugen zu können. Vielleicht kann dir deine HEbamme eine Kollegin mit IBCLC-Weiterbildung empfehlen oder du suchst dir selbst jemanden.

      Alles Gute für deine Weitere Stillbeziehung.
      Lg
      Tabea

  • Hallo Tabea,
    ich habe nicht alle Kommentare gelesen, aber vermutlich bin ich unter den Mamis eine Ausnahme, was die Dauer der Stillhütchenbenutzung angeht. Bei meiner Tochter (heute 3 Jahre alt) habe ich wegen Flachwarzen die komplette 11 monatige Stillzeit mit Hütchen gestillt. Dann hat sie sich selbst abgestellt gehabt. Ich habe oft versucht, es abzugewöhnen, war auch mehrmals bei einer ehrenamtlichen Stillberaterin in einer Apotheke in der Nähe des Ortes wo wir damals gewohnt haben. Zeit, um es in Ruhe zu probieren hatte ich damals genug. Als ich dann mit unserem Sohn schwanger wurde, wollte ich dem Ganzen vorbeugen und habe bereits zu Beginn der Schwangerschaft mit meiner (wegen Umzug neuen, aber sehr erfahrenen) Hebamme gesprochen und kurz vor der Geburt auch versucht, meine Brustwarzen zu „strecken“. Brachte nichts, im Krankenhaus gab es mal wieder die Hütchen… Zuhause dann versuchte ich mit der Hebamme, sie wegzulassen, doch bei jedem Versuch war irgend etwas. Mal hatte ich eine Brustentzündung, mal zahnte der Kleine und Hebamme und Ehemann meinten: warte lieber, bis diese Phase vorbei ist. Das hat mich extrem frustriert und demotiviert. Nun ist der Kleine 7 Monate und will absolut nicht ohne sein Hütchen. Er ist auf das gelbe Döschen mehr fixiert als auf meine Brust. Besonders grausam ist für mich, dass ich ihn mit etwa 3 – 4 Monaten tatsächlich 3-4 mal ohne Hütchen stillen konnte! Und dann gab es wieder wunde Brustwarzen etc. Obwohl ich mir sicher bin, ihn richtig angelegt zu haben. Mit der 3 jährigen Schwester hab ich nun nur noch vormittags während der Kindergartenzeit die Ruhe, es zu probieren. Und mein Mann versteht mich nicht und will nicht, dass ich es ohne probiere, da er Sorge hat, ich könnte wieder wunde Brustwarzen bekommen. Aktuell habe ich tatsächlich wieder eine Brustentzündung, bin da zur Zeit wohl anfällig dafür. Ich bin total frustriert, weil ich eben weiß, dass mein Sohn eigentlich ohne Hütchen stillen kann. Was kann ich noch tun? Ihn vor vollendete Tatsachen stellen und das Hütchen einfach mal außer Sichtweite lassen? Beikoststart war auch schon, aber er liebt es zu stillen und ich würde es eigentlich auch genießen, wenn das doofe Hütchen nicht wäre. So sehne ich es fast herbei, dass er auf feste Nahrung umstellt. Eine Stillberaterin in der Nähe gibt es leider nicht, wir wohnen ab vom Schuss bzw. meine Hebamme ist wohl auch Stillberaterin, u.a. deswegen habe ich ja auch sie gewählt. Aber sie sagt eben auch besser mit Hütchen als gar nicht stillen. Was ich ja auch genau so sehe.

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