Wenn das Baby Schnupfen hat, kann das Stillen erschwert sein.
Während ich diesen Text schreibe, geht es bei uns langsam wieder aufwärts. Hinter uns liegen schon 10 Tage „Stillkind mit Rotznase“.
Früher sagte meine Mama immer „5 Tage kommts, 5 Tage bleibts, 5 Tage gehts“ … noch ein wenig Durchhalten ist also angesagt.
Echte Schnupfennasen sind für Babys ziemlich gemein!
Dabei spreche ich nicht vom Babyschnupfen, den es in den ersten Lebenstagen häufiger gibt, sondern von einem Infekt.
Was ist Babyschnupfen?
Ein Babyschnupfen ist keine Erkrankung in dem Sinn.
Durch die engen Choanen in der Nase kann eine leicht angeschwollene Nasenschleimhaut deines Babys in den ersten Lebenstagen schnell die Nasenatmung behindern. Ein Ärgernis für dein Baby!
Wenn dann noch Reste von Fruchtwasser, Epithelien oder Muttermilch in der Nase sind, bekommt es schlecht Luft.
Einige der aufgeführten Pflegemaßnahmen & Still-Tipps bei Babyschnupfen, kannst du daher auch in den ersten Lebenstagen anwenden.
Stillen, wenn das Baby krank ist
Wenn dein Baby oder Stillkind krank ist, geht es ihm nicht gut.
Vermutlich wird es vermehrt deine Körpernähe suchen.
Kranke Kinder sind oft auch appetitlos. Wenn die Beikost bereits begonnen wurde, kann es dennoch sein, dass die Muttermilch für einige Zeit wieder die Hauptnahrungsquelle wird.
Sorge dich nicht! Dein Stillkind hat diese Option!
Kinder und Babys, die nicht mehr aufs Stillen zurückgreifen können, nehmen häufig kaum noch etwas zu sich.
Achte in dieser Zeit gut auf dich und plane reichliche Ruhepausen mit ein. Auch die Nächte mit krankem Baby sind häufig schlafarm und von zusätzlicher Unruhe geprägt.
Bekommt dein Baby keine Luft beim Stillen?
Ein Baby mit Schnupfen kann häufig erst einmal schlechter Stillen!
- Das Baby bekommt schlecht Luft
- Es dockt häufig an und ab
- Es beisst (versehentlich) beim Versuch gleichzeitig zu Stillen und zu Atmen
Die komplette Saug-Atem-Schluck-Koordination kann aus den Fugen geraten.
Deshalb ist mein 1. und wichtigster Tipp: Helfe deinem Baby die Nase frei zu bekommen!
So bekommst du die Nase frei
Da dein Baby bei Schnupfen noch nicht die Nase schneuzen kann, werden allerlei Nasensauger verkauft.
Eine Übersicht über ganz verschiedene Nasensauger findest du bei Eva von MamaClever, die diese getestet hat.
Deinem Baby kann es sehr unangenehm sein, wenn du mit einer Plastikdüse in seine Nase „eindringen“ möchtest – das solltest du dann unbedingt akzeptieren!
Es gibt darüber hinaus auch Aufsätze für Staubsauger. Dazu hilft es, wenn ihr einen leisen Staubsauger habt, vor dem dein Baby keine Angst bekommt.
Wie du die Nase auch ohne Nasensauger frei bekommst
Ich persönlich habe bei beiden Kindern auf einen Nasensauger komplett verzichtet.
Das großartige beim Stillen ist, dass die Nase völlig von selbst frei werden kann, wenn man die notwendigen Vorbereitungen dazu trifft.
#1 Vor dem Stillen
Sobald du merkst, dass dein Baby bald Hunger bekommen könnte, träufelst du in jedes Nasenloch 1-2 Tropfen einer physiologischen 0,9% Kochsalz-NaCl-Lösung.
Du bekommst das in der Apotheke als 10-ml-Kunststoffampullen oder du kannst einige Mililiter in eine 5ml oder 10ml Spritze (ohne Nadel) einfüllen.
Es kann sein, dass sich dein Baby kurz ärgert. Lass ihm zwischen beiden Seiten einen Moment „Verschnaufpause“.
Wichtig! Achte darauf, dass die Kochsalzlösung auf Körpertemperatur erwärmt ist, indem du sie vorher zb. in deiner Hosentasche trägst. Sonst ist der Temperaturunterschied an der sensiblen Nasenschleimhaut extrem unangenehm.
#2 Sekret von der Haut entfernen
Wenn Schleim aus der Nase rinnt, achte darauf es nur mit den Fingern oder einem ganz weichen Tuch zu entfernen.
Dazu „kommst“ du von Richtung Mund zur Nase und lässt die Augen frei.
Mit den Fingern kannst du auch jeweils nur einen Nasenflügel zur Nasenscheidewand hindrücken und zusätzliches Sekret „gewinnen“.
Klingt eklig? Den Umgang mit Wasser zur Handhygiene hast du ja hoffentlich drauf. Denk daran – deinem Baby geht es grad auch nicht gut damit.
Taschentücher können die Babyhaut sehr irritieren und zu Schmerzen führen.
#3 Stillen – einfach Anlegen
Einige Minuten nachdem du deinem Baby die Kochsalzlösung in die Nase gegeben hast, kannst du dein Baby anlegen.
Durch den Unterdruck der beim Anlegen entsteht, kann dein Baby nun ganz aktiv den Nasenraum „schleimfrei“ bekommen. Es schluckt den verflüssigten Schleim einfach herunter.
Die richtige Stillposition bei Schnupfen
Wichtig ist dabei, dass du dein Baby mit etwas erhöhtem Oberkörper stillst.
Dazu eignet sich das Stillen
- in der Football-Haltung mit tiefer positioniertem Babypo
- in der Wiegehaltung, mit erhöhtem Oberkörper
- im Liegen, während der Kopf auf deinem Oberarm ruht
- in der Trage oder im Tragetuch
- im Hoppereiter-Sitz
- zurückgelehnt an dich gekuschelt
Stelle dir einfach – in egal welcher Stillposition vor, dass du möchtest, dass der Kopf deines Babys zumindest ein klein wenig höher ist als sein Rumpf.
Muttermilch als Nasentropfen – hilft es? Wie funktioniert’s?
Da in Muttermilch Fette und Abwehrstoffe enthalten sind, eignet sie sich ganz klar auch super zur Pflege der Nasenschleimhaut während einem Infekt!
Wichtig ist:
- nur Tropfenweise, weil sonst verstopft sie die Nase ja zusätzlich
- nach der Reinigung – zur Pflege
- nur ganz frische Muttermilch nehmen
Die Verabreichung funktioniert auch am Einfachsten, wenn du eine Spritze (2ml / 5ml, ohne Nadel) nimmst und einfach jeweils 1-2 Tropfen in das Nasenloch träufelst. So, wie oben beschrieben.
Damit du frische Muttermilch hast, empfiehlt sich die manuelle Handentleerung. Zum Auffangen kannst du eine saubere Tasse oder ein kleines Schnapsglas nutzen. Danach ziehst du es einfach mit der Spritze auf.
Auch bei Muttermilch empfiehlt sich eine körperwarme Temperatur, um einem unangenehmen Gefühl vorzubeugen.
Nasentropfen als Nasentropfen?
Seit längerer Zeit wird empfohlen so lange wie möglich auf abschwellende Nasentropfen zu verzichten.
Statt dessen eignen sich zur Behandlung
- 0,9% NaCl, physiologische Kochsalzlösung
- Muttermilch
Dennoch haben abschwellende Nasentropfen ihre Berechtigung. Wenn sie sorgfältig eingesetzt werden!
Bitte sprich bezüglich spezieller Nasentropfen in passender Dosierung für dein Baby oder Kleinkind mit eurem Kinderarzt oder Apotheker.
Nasentropfen können helfen eine sehr angeschwollene Nasenschleimhaut abzuschwellen. Auch wenn bereits der Bereich der Ohren mit betroffen ist, können sie zur Behandlung notwendig werden!
Wichtig ist „nur“ dass sie nicht standardmäßig und übermäßig lange angewandt werden.
Milchprodukte in der Erkältungszeit – gilt das auch für Muttermilch?
In manchen Ernährungsformen wird während einer Erkältung auf Milchprodukte verzichtet.
Das gilt nicht (!) für Muttermilch.
Es kann sogar sein, dass dein Baby oder Stillkind in der Erkältungszeit häufiger Stillen möchte. Manche Kinder stellen vorübergehend das Essen am Tisch fast vollständig ein – Muttermilch ist ein leicht verdaulicher Energieträger und liefert zudem wichtige Abwehrstoffe.
Wenn dein Baby bereits zarter ist oder du dich um seine Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme sorgst, ist der Kinderarzt euer Ansprechparter. Natürlich auch bei Fieber – insbesondere, wenn dein Baby das erste Mal Fieber hat. Er kann dir einen sinnvollen und sicheren Umgang mit dem Fieber erklären.
Was hilft sonst noch bei Baby-Infekten?
Die Naturheilkunde bietet einen wertvollen Schatz für viele Erkrankungen.
Gleichzeitig stellt sie hoch wirksame Naturmedizin, wobei für die Kleinsten auch noch nicht alles geeignet ist.
Ich bin sehr froh mir für einen sicheren Umgang mit der Naturheilkunde den Zugang zum Crashkurs Kindernaturheilkunde (Werbelink) zu haben. Auf den Punkt gebracht schaue ich jedes Mal, wenn wir darauf angewiesen sind nach, welche Präparate die Kinderkrankenschwester und Kindernaturheilkunde-Expertin Isabel Henseler empfiehlt.
Das gibt mir schnell die Sicherheit, die ich brauche und die Fähigkeit meinen Kindern bereits vor dem Arzttermin helfen zu können. Und oft wird der dann gar nicht mehr nötig. So bleibt er frei für ein Kind, dass ihn gerade dringender braucht.
Stillen bei Baby-Infekten
Schon viele Mamas haben mir geschrieben, dass sie so froh waren. Die Tatsache dass sie noch gestillt haben, hat so manchen Verlauf von Infekten schon sehr gemildert.
Vielleicht ging es dir ja auch schonmal so?
Falls ihr euch gerade also (mal wieder) mit einer Schnupfennase rumschlagt: Gute Besserung!
Und falls ihr gerade infektfrei seid, speicher dir diesen Artikel gern auf dein Pinterest-Board, damit du ihn schnell wieder findest, solltest du ihn brauchen <3
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