Ist dir das schon einmal aufgefallen?

Schnuller – auch Beruhigungssauger genannt – haben bei Stillberaterinnen einen schlechten Stand.

Viele von uns Stillberaterinnen bekommen ein Gesicht, als hätten sie gerade in eine Zitrone gebissen, wenn du berichtest, dass du deinem Baby bereits früh einen Schnuller geben möchtest. Gefolgt von einem energischen Kopfschütteln.

Allzu oft wirst du dann aber mit dem Unwort der Stillberatung abgespeist – und alleine gelassen. Saugverwirrung!

Während die einen darauf bestehen, dass die Saugverwirrung das Unheil aller Stillenden ist, behaupten andere Fachpersonen, dass es diese gar nicht gäbe. Deshalb ist es interessant zu wissen, dass es noch nicht einmal eine einheitliche Definition der Saugverwirrung gibt.

Am häufigsten wird eine Saugverwirrung benannt, wenn es zu Stillproblemen kommt. Dazu können wunde oder schmerzende Brustwarzen ebenso gehören, wie ein Mangel in deiner Milchproduktion.

Die wichtigste Frage ist daher, warum dein Baby einen Schnuller bekommen soll – und ob es möglich ist vorerst darauf zu verzichten.

Den Schnuller ab Geburt nutzen?

Direkt ab Geburt gibt es tatsächlich keinen Grund, deinem Baby den Schnuller in den Mund zu schieben – außer du möchtest Flasche füttern, dann hat er seine Berechtigung.

Ein Schnuller nimmt – neben den Langzeitfolgen, die häufig gefürchtet sind – Einfluss auf das unmittelbare Zusammenspiel von dir und deinem Baby in eurem Alltag.

Der Schnuller kann Einfluss auf die Saugtechnik deines Babys nehmen

Eine veränderte Saugtechnik hat verschiedenste Auswirkungen.

Was du sehr deutlich merken wirst ist, wenn dein Baby an deiner Brustwarze genauso saugt wie an seinem Schnuller. Das ist nämlich sehr schmerzhaft.

Das kann man sogar sehen, wenn deine Brustwarze direkt nach dem Stillen aus Babys Mund herauskommt. Die ist dann nicht mehr rund, sondern hat eine abgeflachte Seite dort, wo zuvor die Zunge und der Unterkiefer deines Babys lagen.

Der Schnuller kann Einfluss auf die Milchproduktion bei dir haben

Häufig beobachten wir, dass Babys die einen Schnuller nutzen über den Zeitraum von 24 Stunden seltener Stillen wollen. Zur Freude der Eltern.

Die Freude ist jedoch von kurzer Dauer, denn so wird zu wenig Milch entnommen und deine Milchproduktion wird zurückgehen.

Das liegt daran, dass deine Muttermilchproduktion dem Nachfrage-Angebot-Prinzip unterworfen ist.

Der Schnuller kann Einfluss auf den Ernährungszustand deines Babys nehmen

Babys die einen Schnuller nutzen, können manchmal durch ihre veränderte Saugweise nicht genug Milch entleeren.

Dadurch nehmen sie langsamer zu und können in einen Zustand der Unterversorgung geraten.

Der Schnuller kann Einfluss auf Hungerempfinden deines Babys nehmen

Hast du schon einmal gefastet?

Beim Fasten wird der Körper in einen künstlichen Hungerzustand versetzt. Dabei kommt ein kluges System zum Einsatz, welches vor Bauchschmerzen schützt – das Hungergefühl wird weniger.

Durch die Schnullernutzung deines Babys kann genau dieser Zustand herbeigeführt werden – dein Baby spürt seinen Hunger nicht einmal mehr. Doppelt gefährlich, wenn es niemand bemerkt, dass auch das Gewicht immer weniger wird.

Der Schnuller kann Einfluss auf eure Kommunikation haben

Die Kommunikation in einem Operations-Saal ist nicht immer ganz einfach! Der Mundschutz dämpft das, was wir sagen wollen. Darüber hinaus verdeckt er einen Großteil unserer Mimik.

Ebenso macht das der Schnuller mit deinem Baby.

Es wird “zugestöpselt“.

Die leise Kommunikation aus Feinzeichen, der Mimik und leisen Lautsprache wird noch seltener zu dir durchdringen.

Darauf reagieren die Babys ganz unterschiedlich.

Manche schreien daraufhin erst recht gleich laut los – andere ziehen sich aus der Kommunikation mehr und mehr zurück, weil du diese ja nicht beantworten kannst, wenn sie verdeckt wird.

Aus diesem Grund rate ich auch Familien die sich für die Fläschchenernährung entschieden haben oder entscheiden mussten zu einem zurückhaltenden Einsatz des Schnullers.

Was bedeutet das nun in der Schnuller-Praxis.

Ist der Schnuller von Grund auf böse?

Nein 😀 Natürlich nicht.

Er kann erfolgreich in der Stillzeit eingesetzt werden.

Aus Stillberatungssicht gelten für Schnuller deshalb folgende Empfehlungen:

Du setzt den Schnuller erst nach 6 Wochen ein

Manchmal dauert es auch länger, bis sich das Stillen gut etabliert hat, aber 6 Wochen ab Geburt ist ein guter Ansatzpunkt für den Zeitraum, den du für eure “Ausbildung in Sachen Stillen” ansetzen kannst.

So sorgst du dafür, dass sich das Stillen sicher etablieren kann.

Du setzt den Schnuller erst ein, wenn das Stillen zuverlässig schmerzfrei ist

Sollte dein Baby beim Stillen Schmerzen bei dir verursachen, sind die verschiedensten Auslöser möglich.

Gut ist es natürlich, wenn ihr die Schmerzen baldmöglichst loswerdet!

Gerade wenn Schmerzen im Spiel sind, klingt es verlockend – dank des Schnullers – eine Pause vom Stillen zu bekommen. Doch dieser Schuss kann gehörig nach hinten losgehen und euch mehr Probleme bereiten, als ihr jetzt lösen müsstet.

Wenn du Schmerzen beim Stillen hast, dann hole dir so zeitnah wie möglich professionelle Stillberatungshilfe vor Ort oder via einer Hotline.

Du setzt den Schnuller nur dann ein, wenn die Gewichtszunahme passt

Für die Gewichtsentwicklung von Stillkindern werden klare Empfehlungen ausgesprochen.

Die Umfassen eine natürliche Bandbreite, welche 96% der Kinder einschließt.

Nur 2% der Babys wachsen “schwerer” und 2% der Babys wachsen “leichter” als diese Kurve.

Bei letzteren ist es wichtig eine gründliche Ursachensuche zu betreiben und den sonstigen Verfassungszustand des Babys abzuchecken. So kann eine Unterversorgung ausgeschlossen werden, auch ohne dass das Zufüttern notwendig wird – oder eben ein stillverträgliches Zufüttern begonnen werden.

Wächst dein Baby entlang seiner ganz individuellen Percentile ohne diese zu verlassen?

Perfekt: Check. Wieder ein Punkt abgehakt, wenn du den Schnuller einsetzen möchtest.

Du setzt den Schnuller nur ein, wenn darüber hinaus weiter 8-12 Mahlzeiten gestillt wird

Babys, die seltener als 8 Mahlzeiten in 24 Stunden stillen fallen meistens auf.

  • Durch Unruhe
  • Durch zu wenige Urinausscheidungen
  • Durch zu wenige Stuhlausscheidungen
  • Durch eine zu geringe Gewichtszunahme

All das sind Zeichen, dass dein noch Baby zu wenig versorgt wird. Deshalb ist es wichtig die Ursache zu finden und keinen zusätzlichen “Problemfaktor” hinzuzufügen.

Wenn dein Baby in diesem Kontext zu Unruhephasen neigt und sich dabei nicht anlegen lassen will, sprich mit einer Stillberaterin und ermittelt in einer detaillierten Anamnese wo die Gründe liegen können und welche Methoden euch helfen werden.

Sonst vertagt ein Schnuller euer Problem nur.

Du setzt den Schnuller so selten wie möglich ein

Ein guter Grundsatz beim Einsatz des Schnullers ist der, mit dem du auch Medikamente einsetzen möchtest. “So selten wie möglich” lautet also die Devise.

Immer wenn der Mund deines Babys frei vom Schnuller ist kann es viel besser

  • Lachen
  • Kommunizieren
  • Grimassieren

Überhaupt solltest du zuvor herausfinden, ob es einen Grund gibt, aus dem dein Baby weint und ob du ihm auf andere Weise viel besser helfen kannst.

Du setzt den Schnuller so kurz wie möglich ein

Solltest du dich für den Einsatz des Schnullers entschieden haben und es zu einer Situation gekommen sein, in der du ihn nutzen möchtest, dann achte drauf ihn so kurz wie möglich zu nutzen.

So reduzierst du per se alle Gefahren, die mit der Schnullernutzung einher gehen können.

Gerade wenn dein Baby eingeschlafen ist, ist ein wichtiger Zeitpunkt, den Schnuller zu entfernen, damit sich dein Baby gar nicht allzusehr daran gewöhnt und sich Kiefer und Zunge frei entfalten können…

…wenn er nicht sowieso gleich herausfällt.

Schnuller, wenn das Baby bei heißen Temperaturen mehr Stillen will?

Sobald es wärmer wird, wollen viele Babys und Kleinkinder vermehrt Stillen. Das kann bei Hitze und mit zusätzlicher Körpernähe doppelt anstrengend sein.

Bedenke bei der Überlegung einen Schnuller einzusetzen unbedingt, dass dein Kind im Endeffekt alles richtig macht! Es steigert deine Milchproduktion und holt sich regelmäßig Flüssigkeit, leichte Ernährung und genügend Salze. Muttermilch ist in seiner Elektrolytzusammensetzung ideal an die Bedürfnisse angepasst.

Ein Schnuller kann dieses Gleichgewicht jetzt erneut empfindlich stören.

Achte in der Sommerzeit deshalb lieber auf andere Faktoren, die euch auch an Tagen mit großer Hitze gut zurecht kommen lassen.

Fazit. Warum es wichtig ist den Schnuller für Babys nur mit Bedacht einzusetzen

Die Krux ist, dass ein Ersatzsauger die Stillbeziehung auf mehreren Ebenen beeinflussen kann und das meist erst festgestellt wird, wenn sich Stillprobleme deutlich bemerkbar machen.

Das passiert schneller und heftiger, je eher es zu Einflüssen auf die Stillbeziehung kommt, die diese stören können.

Wenn sich das Stillen nach einigen Wochen sehr gut eingespielt hat, sind “Probleme” nicht so schnell so stark und leichter wieder rückgängig machbar, wenn es vorher schonmal gut funktioniert hat.

Ja – viele Babys nutzen einen Schnuller und stillen dennoch – aber ebenso kommt ein früheres (ungewolltes) Abstillen zustande … was in unserer Gesellschaft allerdings wegen der allgemeinen kurzen Stilldauer kaum auffällt.

Möchtest du deinem Baby ermöglichen so zu Stillen, wie es natürlich Stillen würde?

Dann lass dich auf das Experiment ein und verzichte auf den Schnuller.

Denkst du, dass von den vielen Fakten rund um den Schnuller noch viel zu wenige Bescheid wissen?

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Alles Liebe & bis bald,
~Tabea

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
  • Liebe Tabea,
    danke für den Artikel. Ein Thema, das mich gerade beschäftigt. Bis vor kurzem war ich froh, dass ich es immer wieder geschafft, meine kleine (besonders liebesbedürftiges baby )beruhigen ohne irgendeine künstliche Hilfe zu benutzen. Aber jetzt habe ich schon 2 mal auf den Schnuller zurück greifen müssen. Komischerweise waren das gerade Tage die ich als außergewöhnlich ruhig und harmonisch empfunden habe. Die kleine war müde aber noch ruhig und auch hungrig, wir sind abends ins Bett, ich hab sie gestillt, die Augen sind fast zu gefallen , um kurz darauf wieder aufgerissen zu werden und dann gings mit dem gezappel los – so wie an jedem abend. Normal geht Sue dann immer mal wieder an die Brust manchmal weint sie zwischendurch aber lässt sich immer wieder beruhigen nach ein zwei Stunden Dauernuckeln schläft die normalerweise ein (muss wohl erst mal den tag verarbeiten …). Aber an den bestimmten Abenden wurde es schlimmer und schlimmer und der Kopf drehte sich hierhin und dort hin bis ich mir keinen anderen Rat mehr wußte, als sie fest auf den Arm zu nehmen sie an mich zu schmiegen und den Stöpsel in den Mund zu stecken. Der geht beim Kopf hin und her drehen wenigsten mit. Sie hat dann immer noch geweint zwischen gierig genuckelt (wie sonst an der Brust ), hat sich dann mehr und mehr beruhigt bis sie eingeschladen ist und ich n schlechtes Gewissen hatte. Hab sie dann im arm gehalten, bis sie nach ca 20 min ihre üblichen ich will stillen Geräusche machte. Dann konnte ich sie stillen und wir konnten beide schlafen. Etwas langer Bericht ?. Ich wollte nur sagen, ich hätte kein Problem wenn sie ihr komplettes Nuckelbedürfnis an der Brust stillt – aber manchmal mag sie das nicht. Und sich selber was in den Mund stecken kam sie mit ihren 8 Wochen noch nicht.

  • Liebe Tabea!
    Danke für den Artikel!
    Unsere Tochter ist jetzt gerade elf Tage alt und wir haben noch große Stillprobleme- trotz aufsuchen von zwei IBCLC Stillberaterinnen 🙁
    Meine Brustwarze ist oft nach dem stillen an einer Seite “flach”- teilweise entsteht oben auch ein weißer Strich. Ich dachte, das liegt daran, dass zu wenig Brust im Mund ist. In deinem Artikel liest es sich so; als ob es auch von einer falschen Saugetechnik kommen könnte? Vielleicht daher auch die Schmerzen? Wie kann ich das überprüfen und ändern?
    Einen Schnuller bekommt sie bisher nicht (allerdings gab es schon mal “den kleinen Finger im absoluten Notfall)?!
    Über einen Tipp würde ich mich sehr freuen!
    Viele Grüße
    Theresa

    • Liebe Theresa,

      von dem was du beschreibst können unterschiedliche Auslöser in Frage kommen. Ganz spontan denke ich da schon an verschiedene Auslöser und Lösungsmöglichkeiten… allerdings sprengt das eine Kommentarantwort tatsächlich.

      Blöd, dass du schon mit 2 Kolleginnen ohne Erfolg auf der Suche warst. Was ich dir anbieten kann ist, dass wir eine Impuls-Session per Skype machen – schreib mir dazu bitte eine eMail und bezieh dich auf deinen Kommentar hier, damit ich dich gleich zuordnen kann – ich hab dir in dieser speziellen Konstellation ein Angebot zu machen.

      Herzliche Grüße,
      Tabea

  • Mich würde interessieren wie man damit umgeht, wenn das Baby (9 Wochen) seinen Daumen zum nuckeln entdeckt?! Danke

  • Endlich mal ein Beitrag, der Schnuller nicht gleich komplett verteufelt. Vor allem, wenn das Baby im Krankenhaus zur Welt kommt und, aus welchen Gründen auch immer, nicht bei der Mama sein kann (so wie bei uns), wird oft mit Nuckeln hantiert. Leider mit diesen grausigen Kieferformern. Eine Kompetenz, die meine Tochter von Anfang an hatte, sehr deutlich zeigen, was sie nicht wollte. Also auch keinen Schnuller als reine Beruhigung oder zur Ablenkung beim Wickeln. Der flog jedem entgegen, der es versucht hat. Auch die Schwestern haben schnell gemerkt, lieber das meckernde Baby versorgen, als zu versuchen nebenher den Nuckel fest zu halten. Durch eine Zufütterphase am Anfang war sie allerdings ohnehin etwas an künstliche Sauger gewöhnt, zum Glück ohne jegliche Saugverwirrung. Wir benutzen zuhause nur Schnuller mit einem ganz dünnen Steg, die von allein aus dem Mund fallen, wenn nicht mehr dran gesaugt wird. Grundsätzlich darf sie immer erst an die Brust und stillen, allerdings schläft sie schon sehr lange ungern im Arm bzw. an der Brust ein. Dann und auch nur dann, akzeptiert sie den Nuckel. Oft schmeisst sie ihn selbst mit einer Handbewegung raus, bevor sie richtig tief weg ist. Schläft sie schnell ein, fällt er halt raus. Auch sucht sie ihn nachts nicht oft und schläft längere Etappen ohne Nuckel und nuckelt auch auf nichts anderem (worauf ich echt stolz bin). Dafür stillt sie dann morgens bzw. nach ihren Nickerchen dann ganz ausgiebig 😀

  • Ich hatte vor der Geburt meines Sohnes und die ersten 2 Tage danach gedacht, dass es besser wäre ihm keinen Nuckel zu geben. Ich hatte die ersten Tage zu wenig bis gar keine Milch für den Kleinen und musste zufüttern, abpumpen und immer wieder anlegen. Es hat dann nach 5 Tagen endlich richtig geklappt. Von da an hat mein Kleiner alle 3-5 Std unheimlich schnell und lange getrunken, war so satt dass er immer wieder etwas gespuckt hat und ist dann seelenruhig wieder eingeschlafen. Und er hat den Nuckel seit seinem 2. Tag bekommen. Er war immer nur etwaso unruhig, geschrien hat er nur bei sehr großem Hunger den wir anfangs nicht so schnell stillen konnten. Der Nuckel hat ihn so schön beruhigt, er ist ohne Probleme damit (oder an der Brust) eingeschlafen und hat den Nuckel im Schlaf aus dem Mund fallen lassen. Für uns war und ist der Nuckel eine tolle Erfindung.
    Es gibt sicher Babys die sich durch einen Nuckel verwirren lassen, ich bin froh dass es bei uns anders war. 🙂

  • Hallo Tabea,
    der Artikel ist schon etwas älter, aber vielleicht liest du den Kommentar ja trotzdem.
    Ich hätte bei meiner Tochter gerne auf einen Schnulli verzichtet – Saugverwirrung, Kieferverformung, Schnullerabgewöhnung im Kleinkindalter…
    Aber dann war es so, dass sie so oft beim Stillen immer wieder abgedockt ist und manchmal auch geweint hat, aber trotzdem immer wieder an die Brust wollte. Also ran, ab, ran, ab usw. Zusätzlich hat sie oft und viel gespuckt, manchmal hatte ich den Eindruck, dass sie ihre ganze Mahlzeit wieder erbrochen hat. Ich hatte also den Eindruck, dass sie durch ihr Saugbedürfnis viel mehr trinkt, als sie eigentlich braucht und habe dann den Schnulli eingeführt. Sie hat ihn total dankbar angenommen und teilweise sogar geweint, wenn ich sie anlegen wollte, weil sie mit ihren 5 Wochen offenbar ganz klar unterscheiden konnte zwischen Hunger und Nuckelbedürfnis und dann halt lieber den Schnulli wollte. Das viele Spucken hat auch schlagartig aufgehört.

    Aber weil ich so eine Geschichte sonst noch nie gehört habe und mich eigentlich immer noch ärgere, dass sie diesen Schnulli jetzt zum Einschlafen braucht, wollte ich fragen, ob das wirklich sein kann, dass ein Baby zu viel Milch bekommt durchs Stillen? Eigentlich heißt es doch immer, dass die Kleinen optimal versorgt werden dadurch…

    LG Eva

    • Liebe Eva,

      hm – eine Antwort wird dir jetzt leider nicht so arg viel bringen … sie wäre aus der Luft gegriffen und nur eine Vermutung – die entweder unbegründete Beruhigung bringt oder unnötige Schuldgefühle.

      Wenn ein Baby viel spuckt kann es ein Speihkind sein – das vergeht manchmal erst nach vielen Monaten oder zum Ende des 1. Lebensjahres. Manchmal kann aber aufgrund der Gegebenheiten in der Mundmotorik auch das Saugen nicht so gesteuert werden, dass genuckelt wird, ohne dass der Milchspendereflex ausgelöst wird … letztlich würde ich mit einer Mama in einer Situation wie sie bei dir nun weit zurück liegt genauestens auf viele kleine Aspekte schauen und dann eine Abwägung machen.

      Eben genau wegen der Abgewöhnerei vom Schnuller, die eben nicht immer “einfach” mit der Schnullerfee getan ist.

      Im JETZT würde ich ebenfalls genau schauen und einen liebevollen Weg zur Schnullerreduzierung suchen … alles Gute euch!

  • Liebe Tabea,
    Danke für den tollen Beitrag.
    Mir wurde von der Hebammen einen Schnuller empfohlen, da die Kleine 6Wochen, oft weint wegen Bauchschmerzen.

    Ich tue mich so schwer, sehe aber wie sie sich beruhigt.

    In deinem Artikel steht:
    Möchtest du deinem Baby ermöglichen so zu Stillen, wie es natürlich Stillen würde?

    Dann lass dich auf das Experiment ein und verzichte auf den Schnuller.

    Und genau DAS ist es was ich möchte, nur weiss ich nicht wie 🙁 Sie lässt sich zum Teil einfach nicht beruhigen und Abends schreit und schlägt sie sogar ab und an an die Brust 🙁

    Hast du hierfür ein Tipp, Mut macher?

    Danke jetzt schon 🙂
    Voller Hoffnung
    Sydney

    • Liebe Sydney,

      die Verzweiflung spricht aus deinen Worten.

      Ist es nicht “verrückt” dass ausgerechnet ein Gummiteil die “Lösung” für die Nöte der Babys sein soll?
      Ich kenne eure Situation viel zu wenig, um dir einen Rat zu geben – es wäre ein haltloser Tipp und niemals für eure Situation wirklich zugeschnitten.

      Allerdings hab ich dennoch eine Empfehlung für dich: Wende dich an eine IBCLC-Stillberaterin. In der Schweiz hast du das grosse Glück, dass eine bestimmte Anzahl von Stunden von deiner Krankenkasse zum Teilbetrag übernommen werden. Über den BSS (Stillberaterinnen in der Schweiz) findest du wenn du im größeren Umkreis (in Deutschland sind es oft 60km die man suchen muss) einen Kontakt oder auch online. Hier der Link zur Suche: https://www.stillen.ch/index.php/de/fuereltern/stillberaterinfinden

      Darüber hinaus kann ich dir zum Umgang mit dem Weinen den YouTube-Kanal von Kerstin Magens (Ergotherapeutin, Schreibabyberatung) empfehlen. Auch sie berät ortsunabhängig, hat aber dort schon – auch im Gespräch mit Bärbel Aab (Ergotherapeutin, IBCLC) – viele Tipps für den grundsätzlichen Umgang mit dem Weinen.

      Prinzipiell geht es immer darum, das Weinen zu verstehen, Bedürfnisse zu erkennen, Bedürfnisse zu erfüllen und das Weinen zu begleiten. Wenn du es gerne noch besser verstehen möchtest, findet sich in meinem Stillclub ein vollständiger Kurs zur Lautsprache der Babys in den ersten 12 Wochen.

      Ich hoffe du kannst dir was nutzen und sende dir ganz liebe Grüsse
      Tabea

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