Nach 8 Wochen hat kaum eine Frau mehr Schmerzen beim Stillen. Warum? Weil wenn sie ein bisschen auf sich achtet hat sie aufgehört zu Stillen.

Im seltensten Fall hat sich das Problem verwachsen.

Dennoch hält sich die Behauptung, dass Schmerzen beim Stillen in den ersten Wochen normal sein wie ein Krebsgeschwür. Wie oft schon haben sich Mamas erst nach dieser Zeit bei mir gemeldet, um endlich adäquate Hilfe beim Stillen zu bekommen. Eben weil die Schmerzen nicht einfach verschwunden sind.

Es ist ein Unding, dass du aufgrund dieser Behauptungen durchhältst, obwohl du das Stillen einfach nur genießen möchtest.

Versteh mich nicht falsch – es ist nicht deswegen ein Unding, weil du etwas falsch machen würdest – nein! Weil du vermutlich wieder und wieder falsch beraten wurdest!!

Deshalb habe ich mich heute hingesetzt und schreibe dir diese Zeilen ich komme damit du zeitnah Hilfe bekommen kannst.

1. Die Sensitivität der Brustwarze beim Stillen

Ja, es ist wahr.

Die Hormone sind dafür zuständig, dass die Haut deiner Mamille eine erhöhte Sensitivität hat.

Das kennst du vielleicht aus Zeiten deiner Periodenblutung.

In diesem Zusammenhang macht eine erhöhte Sensitivität natürlich auch Sinn! Dein Körper zeigt dir ganz genau wenn er etwas Abstand und Ruhe braucht. Z.b. von deinem Partner. Ebenso kann es natürlich auch sein, dass die erhöhte Sensitivität angenehme Gefühle zulässt. Wir Frauen sind ja einfach unterschiedlich.

Auch nach der Geburt ist dein Körper er offen und sensitiv. Gerade erst hast du die Geburt hinter dich gebracht.

Durchlebt.

Erlebt.

Anders als während deiner Zyklen, geht es nun aber darum deinen Nachwuchs mit Nahrung zu versorgen!

Wie riskant wäre es also, deinen Körper unter Schmerzen beim Stillen leiden zu lassen, in einer Zeit in der es keine Formel Nahrung gibt?

Damals …

In einer Zeit die noch gar nicht so weit zurück liegt.

Wie lange wirst du das wohl mitmachen?

2. Die negative Hormonkaskade

Schmerzen versetzen uns in Stress.

Schmerzen sind ein Warnzeichen.

Wenn wir die Hand auf eine heiße Herdplatte legen, dann muss unser Gehirn und seinen Arm möglichst schnell dazu bringen diesen hochzuheben.

Sich selbst Schmerzen auszusetzen kann aber auch ein Adrenalinkick sein.

Wenn die Schmerzen während dem Stillen kommen, ist das jedoch selten ein selbstgewählter Kick 😉

Adrenalin gehört zu den Hormonen in deinem Hormonsystem.

Ebenso wie Oxytocin.

Um genau zu sein verhalten Sie sich im Körper wie zwei kohärenten die sich gegenüberstehen.

Nur einer kann die Oberhand behalten.

Adrenalin im Körper bedeutet also auch, dass Oxytocin weniger fließen kann und weniger wirken kann.

Nicht selten wird davon gesprochen, dass es im Wochenbett häufig zu einem sogenannten Schwiegermutter Milchstau kommt. Auch stressiger Besuch und andere Stressfaktoren, können zu einem Milchstau führen.

Schmerzen beim Stillen sind für Deinen Körper ebenfalls Stress.

Und nicht gerade ein positiver!

Oxytocin dagegen ist das Hormon, was die Milch fließen lässt. Bei jedem Milchspendereflex wird es ausgeschüttet. So gelangt deine Milch aus den Milchbläschen hin zum Körper deines Kindes.

Wenn nun Adrenalin die Oberhand gewinnt, kann im Rückschluss Oxytocin die Milch nicht mehr fließen lassen.

3. Nicht nur Milchstau, sondern weniger Milch!

Es kommt nicht nur zum Milchstau, sondern bereits zuvor bekommt ein Baby nicht mehr genug Nahrung.

Sowohl während der Mahlzeit, die dein Baby gerade stillt, weil mit den Schmerzen die Stresshormone überwiegen. Als auch langfristig gesehen.

Denn deine Milchmenge in der Summe ist ja davon abhängig, dass genügend Milch entnommen wird! Deine Milchbildung leidet also unter den Schmerzen beim Stillen!

Als ich im zweiten Jahr meiner Selbständigkeit über mehrere Wochen eine Mama mit Schmerzen aufgrund einer Soorinfektion begleitet habe, konnten wir den Beginn des weniger schmerzhaften Stillens direkt an der Gewichtskurve ablesen! Das Baby bekam erst ausreichend Milch, als die Mama ohne Schmerzen stillen konnte.

Auch sie hatte sich erst an mich gewendet, nachdem sie bereits Wochen über Wochen mit Schmerzen gestillt hatte.

4. Wie schnell Maßnahmen greifen müssen

Schmerzfrei zu stillen ist häufig von Anfang an möglich!

Dann wenn alle Faktoren gut passen.

Wenn es zu Schmerzen beim Stillen kommt, die du selbst als Schmerzen empfindest, dann ist Hilfe notwendig.

Bestimmt wirst du schon verschiedenste Fachpersonen um Hilfe beim Umgang mit deinen Schmerzen gefragt haben.

Vielleicht hast du dir auch selbst viele Tipps im Internet an gelesen.

Wie auch sonst solltest du mit dieser Situation umgehen?!

In meiner Beratungserfahrung ist es so, dass die erste Besserung meist schon während der Beratung und in den 48 Stunden danach eintritt. Finden wir heraus, dass darüber hinaus andere Ursachen als jene die durch schnelle Maßnahmen schnell behoben werden können eine Rolle spielen, sollte auch bereits durch die ersten Maßnahmen eine Besserung eintreten.

In meinem Stillberatungsprogramm rund um Schmerzen beim Stillen, rechne ich dennoch drei Wochen für die sichere schmerzfreie Situation. Zuerst kommt die deutliche Schmerzlinderung, Dann die Schmerzfreiheit.

Wir nehmen uns für die Beratung genügend Zeit. Wir wollen ja auch keinen Rückfall riskieren.

5. Wunden an den Brustwarzen als Verursacher der Schmerzen beim Stillen

Hast du schon einmal eine Wanderung mit neuen Schuhen gemacht?

Ich habe das mal ausprobiert.

Und ich werde es nie wieder machen!

So fiese blasen und offene Stellen hatte ich selten in meinem Leben. Und es war ganz klar, dass der Schuh noch so gut sein kann, aber die Handhabung einfach falsch war.

Nun habe ich dir erklärt, warum es völliger Blödsinn ist, mit Schmerzen zu stillen!

Es ist einfach nicht vorgesehen mit Schmerzen zu stillen. Trotzdem ist es in unserer Gesellschaft normal Schmerzen beim Stillen zu haben.

Viele von uns halten daran fest!

Und: Ich finde es großartig wenn Mamas sich trotzdem durchbeißen und durchhalten am stillen festhalten!

Was mich allerdings endlos wütend macht ist, wenn du selbst bei offenen Verletzungen hingehalten wirst und der wieder und wieder erklärt wird, dass diese normal sein. Dabei braucht es dann umgehend ein sauberes Wundmanagement der wunden Brustwarzen!

Nach meiner Wanderung mit den neuen Schuhen, wäre niemand auf die Idee gekommen mir einzureden, das ist völlig normal sei mit wunden Blessuren an den Füßen zu laufen. Doch wenn eine Frau Schmerzen beim Stillen hat, ist alles irgendwie anders.

Oder wie ist das bei euch gewesen?

Verletzungen und Schmerzen beim Stillen – Lass dir nicht einreden, dass sie normal wären!

Als Stillberaterin ist es meine Aufgabe Frauen dabei zu unterstützen eine schöne Stillzeit zu erleben und Stillprobleme endlich hinter sich zu lassen. Ich kann dich nur ermutigen eine solche Hilfe in Anspruch zu nehmen!

Du kannst selbst bestimmen wer dir helfen soll die Schmerzen beim Stillen hinter dir zu lassen. Wähle deine Stillberatung weise aus.

Solltest du zu den Frauen gehören, die sich in der Vergangenheit durchgebissen haben mit Schmerzen beim Stillen Komma dann zu den Frauen um dich herum etwas Gutes und weise sie auf Stillberatung hin. Auch wenn deine Schmerzen irgendwann von selbst vergangen sind.

Alles Liebe und bis bald deine Tabea

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Tabea Laue | Stillen & Babyschlaf
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