Die meisten Mamas sind total überrascht, wenn ich davon spreche, dass das Stillen in der Trage oder im Tragtuch ebenfalls möglich ist!

„Was!?“ – höre ich dann oft.

Ist mein Busen dafür nicht viel zu klein? Ist mein Busen dafür nicht viel zu gross?

Natürlich gibt es bei der Positionierung von Babys zum Stillen Unterschiede abhängig davon, ob frau 70A oder 100E trägt. Aber das gilt fürs Stillen doch sowieso, oder?

Auf solche Feinheiten schauen wir im entsprechenden „Stillen & Tragen“ Workshop, der Teil vom Stillclub ist.

Doch nun soll es erstmal darum gehen, WARUM es so megapraktisch ist, wenn du das Stillen in der Trage nutzen kannst!

1. Wenn dein Baby nicht in den Schlaf kommt, hilft dir das Stillen in der Trage

Es gibt sie bei Babys. Ebenso bei Kleinkindern. Diese Tage, die nie enden wollen.

Eigentlich ist dein Stillkind längst müde – aber es lässt sich einfach nicht in den Schlaf fallen.

Ich kann mich so gut erinnern! Bei meinem Erstgeborenen dauerte das Stillen abends gerne sehr lange. Überhaupt wechselten die Bedürfnisse Abends so schnell ab, dass ich oft kaum noch wusste, wo mir der Kopf stand.

Er war möglicherweise per Definition kein Schreibaby – aber definitiv high-need!

Also stillte er einfach beim Tragen und konnte dabei sowohl seinen Hunger & Durst Stillen, als auch in den Schlaf geschaukelt werden.

Meine Tochter war ganz anders – aber als sie eine Phase hatte, in der sie plötzlich einschlafgetragen werden wollte, nutzen wir auch da das Stillen in der Trage. Der einfache Grund: wir hätten sonst ein hin & her im Familienbett gehabt, so dass der Große sonst nicht zur Ruhe gekommen wäre. So blieb ich einfach außerhalb vom Schlafzimmer, ohne, dass sie (erneut) all das tolle Spielzeug erkunden musste.

2. In der Trage Stillen: Ideal für sehr abgelenkte Babys

Was mich schon zum nächsten Punkt führt.

Es gibt sie: Diese Babys, die jeden Eindruck vom Leben in sich AUFSAUGEN!

Sie können gar nicht genug bekommen!

Diese Babys stillen kurz 3 Schlucke, um dann weiter die Welt zu entdecken. „Wer lässt sich schon von Hunger aufhalten?“ scheinen sie zu denken.

So lange es fein für dein Baby ist und es einfach stillt, wenn es wieder genug Konzentration hat: perfekt! Dein Baby gibt den Rhythmus vor.

Doch manche Babys werden dabei dann nicht ausreichend satt. Sie brauchen -phasenweise- forciert Gelegenheiten, um in Ruhe zu Stillen.

Dafür ist das Stillen in der Trage ganz fabelhaft. Die Tuchstränge oder Tragehilfe-Träger rechts und links verringern die Ablenkung. Alternativ ist beim Stillen im Ring-Sling das Stillen perfekt möglich WÄHREND die Umgebung weiter beobachtet wird.

Zu einem Barcamp-Wochenende war ich mit Baby & Babysitter per Bahn angereist – das Zugabteil war zu interessant, um zur Ruhe zu kommen – in der Trage konnte meine Tochter Stillen und Einschlafen.

3. Um beim Spaziergang zu Stillen einfach die Trage nach vorne nehmen

Sobald es wieder wärmer wird und alle nach draußen zieht, sind Spaziergänge noch häufiger auf der Tagesordnung als sonst.

Wundervoll!

Doch mit zunehmender Wärme möchte dein Baby auch häufiger Stillen. So reguliert es ideal seinen Elektrolyt- und Wasserhaushalt! Denn in der Muttermilch sind wichtige Salze enthalten, die beim Schwitzen verloren gehen.

Wenn du nicht gern auf einer Bank sitzt, wo alle vorüberlaufen, während du stillst oder es dir dort häufig zu sonnig ist (warum stehen Bänke eigentlich so oft in der prallen Sonne, wo die doch gar nicht gesund ist?): Still einfach in der Trage.

Für den schnellen Wechsel zwischen Tragen & Kinderwagen finde ich den Ring-Sling ideal – aber auch eine Kompfort-Trage! Womit du dir beim Stillen einfacher tust.

4. Stillen in der Trage, wenn dein Baby mitten beim Einkaufen Hunger bekommt

Findest du den perfekten Zeitpunkt, um Einkaufen zu gehen?

Oder hast du auch so ein Talent, dass dein Baby mitten beim Einkaufen Hunger bekommt?

Das erinnert mich immer an die Mutter, die ich – lange bevor ich Mutter war – beim Einkaufen beobachtete: 2 Kinder, 1 größeres Mädchen und ein kleines Baby, das während dem gesamten Einkauf herzzerreißend schrie!

Vermutlich kannte die Mama das Stillen in der Trage nicht. Und vor lauter Not „schnell schnell“ weiter zu kommen, ignorierte sie das Weinen des armen Babys. Vermute ich. Anders kann ich es mir nicht erklären (oder will es nicht).

Mir brach fast das Herz.

Also: unbedingt immer die Trage einpacken – egal ob beim Shoppen, im Möbelhaus oder beim kurzen Einkauf für das Abendessen.

Schont definitiv deine Nerven! Plus: dein Baby bekommt Essen sobald es sich mit Hunger meldet.

5. Für Babys, die viel Luft schlucken: aufrecht in der Trage Stillen

Schluckt dein Baby relativ viel Luft?

Dann ist das Stillen in aufrechter Position ideal – einfach mal ausprobieren!

Die Luft, die geschluckt wird, kann während dem Stillen wieder nach oben steigen. Dadurch, dass sich beim Schlucken ja sowieso so viel muskulär tut ist das auch viel einfacher, als die Luftblasen später mühsam nach oben zu befördern.

6. Wenn dein Baby zum Dauerstillen tendiert – einfach in der Trage stillen

Manche Babys stillen 24-Stunden gefühlt. Dann ist es vor allem wichtig zu schauen, ob es möglicherweise ein Stillproblem gibt. In den kostenfreien Downloads findest du eine Übersicht. Damit siehst du, welche Eckpunkten relevant sind, um herauszufinden, ob das Stillen reicht..

Darüber hinaus gibt es auch einfach die Kinder, die ein riesiges Saugbedürfnis haben. UND den Schnuller ablehnen.

Stillen in der Trage hat für diese Mama-Baby-Paare 2 tolle Benefits

  1. Du bist als Mama nicht mehr an Sofa und Bett gefesselt!
  2. Dein Baby lernt durch die Kombination babyleicht eine Alternative für Nähe kennen, während es weiterhin das vertraute Saugen nutzen kann

Unsere Kinder sind echte Originale und wenn du dein Baby in seiner Individualität eine Weile begleitest, wirst du später herausfinden, welche Charakterzüge sich da schon als Baby gezeigt haben.

Manchmal braucht es dazu Geduld!

Wir dürfen es uns als Mamas dennoch leicht machen!

7. Stillen in der Trage für Privatsphäre in der Öffentlichkeit

Wenn Stillen für dich eigentlich eine Privatangelegenheit ist, findest du es möglicherweise blöd: Häufig haben Babys auch unterwegs Hunger oder Durst.

Schnell hast du dann das Gefühl alle Blicke auf dich zu ziehen. Im Mittelpunkt zu stehen.

Im Sommer gleich NOCH öfter!

Durch das Stillen in der Trage bist du sofort gut geschützt. Egal, ob mit Tragetuch oder Kompfortrage. Das Stillen beim Tragen bringt dir deine Privatsphäre zurück!

Ganz ohne, dass du dein Baby unter einem Tuch oder eine Schürze verbergen musst.

Mehr Tipps zum Stillen in der Öffentlichkeit durfte ich für The Mothering Journey Magazin schreiben.

8. Zur Vorbeugung von Geschwister-Neid in der Trage stillen

„Ich muss nur noch schnell fertig Stillen“ – wie oft hören große Geschwister diesen Satz!?

So frustrierend!

Denn Stillen kann eeeeecht lange dauern!

Damit auch das Geschwisterkind genug Aufmerksamkeit bekommt, ist das Stillen in der Trage ideal – die Hände bleiben ganz einfach frei!

Manchen Familien hilft auch eine Stillkiste für das große Geschwisterkind worin sich besondere Bücher & Beschäftigungsideen befinden, die ideal während dem Stillen sind.

9. Stillen in der Trage statt im Auto

Wenn es draußen warm wird, heizen sich Autos durch die Sonneneinstrahlung binnen von Minuten auf.

Dort wo das Auto im Winter noch ein windgeschützter Rückzugsort war, bedeutet das: du sitzt in einem Backofen. Binnen einzelner Minuten.

Auch dein Baby wird das furchtbar finden und sich gar nicht auf das Stillen konzentrieren können! Mit einem Ring-Sling habt ihr wenig zusätzlichen Stoff und könnt leichter ein schattiges Plätzchen finden, als für ein komplettes Auto.

Beim Stillen in der Trage gilt:

Natürlich soll es sich um eine physiologisch angepasste Tragehilfe handeln. Ebenso, wie dein Baby auch während dem Stillen gut gestützt sein soll.

Diese Stützung kann zum Teil durch die Trage gewährleistet sein, aber natürlich auch durch deinen Arm.

Am Besten du lässt dir zeigen, wie du das Tragen und Stillen sicher und kompfortabel kombinierst.

Gehörst du zu denen, die bereits Erfahrung mit dem Stillen in der Trage sammeln durften? Wann hast du das am Meisten genutzt?

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Tabea Laue | Stillen & Babyschlaf
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  • Ich habe sehr viel bei meinem 2. Kind in der Trage gestillt. So wie du es beschreibst war es super praktisch und bot mir eine große Flexibilität. Mit dem Tragetuch fand ich es jedoch sehr unkomfortabel. Da fehlte mir wahrscheinlich einfach ein guter Trick beim runterrutschen uns nachher wieder stramm ziehen… irgendwie saß dann alles krumm und schief…
    Danke für deine tolle Seite!!!

  • Ich stille meine Tochter auch in der Trage. Zu jeder Zeit. Trotzdem hatte sie in den ersten drei Monaten extreme Schreiphasen. In diesen konnte man sie nicht stillen. Ich habe sie getragen und musste warten, bis es vorbei war. Deshalb würde ich die Mutter im Supermarkt nicht verurteilen. Es gibt Kinder, die trotzdem sehr viel schreien. Vielleicht hat sie ja versucht das Kind zu stillen. Mir tut ehrlich gesagt auch die Mutter leid.

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