Fragst du andere gerne nach ihren Erfahrungen? Mit dem Stillen. Mit dem Baby. Und: weißt du manchmal einfach nicht genau, wie du die Erfahrungen der anderen einordnen sollst?

Bei den Stillgeschichten helfe ich dir, zu verstehen, wie Herausforderungen in der Stillzeit entstehen. Und wie sie manchmal “hausgemacht” sind – also: ausgelöst durch menschliches Handeln.

Heute erzählt uns Stephanie ihre Geschichte. Sie hatte sich in ihrer Schwangerschaft intensiv auf das Stillen vorbereitet. Doch dann kam alles anders. Und genau deshalb war es so wichtig, dass sie gut vorbereitet war!

Ihre individuelle Geschichte ist Teil einer Serie von Stillberichten. Jede Erfahrung ist ein wenig anders oder sogar völlig anders. Meine Kommentare und Erläuterungen dazu wirst du an der – pinken – Schriftfarbe erkennen können.

Inspiriert durch andere Eltern zu Selbstbestimmung & Bedürfnisorientierung

kinderklinik stillenAls ich mit meinem ersten Kind schwanger war, fand ich recht schnell (noch im ersten Trimester) den Weg in ein bedürfnisorientiertes Elternforum. Vorher hatte ich fast keine Berührungspunkte zu Elternschaft, Geburt und Stillen gehabt. Ich war die erste im Freundeskreis. Und zur Ernährung von Säuglingen war mein Kopf voller Theorie.

Durch dieses Elternforum (und durch meine Schwester) inspiriert, plante ich eine Geburt in einem Geburtshaus, um dort eine selbstbestimmte Geburt in Harmonie zu erleben. Ich stellte mir das alles sehr friedlich vor, mit Sicherheit schmerzhaft und überwältigend, aber irgendwie eben auch genau so, wie von der Natur gedacht.

Auch über das Stillen informierte ich mich intensiv.

Ich war sehr früh davon überzeugt, dass ich mindestens ein Jahr lang stillen will, weil das für die Gesundheit meines Kindes das Beste ist. Außerdem ist mein Mann Allergiker, es war also sonnenklar, dass ich natürlich auch vollstillen würde.

Ich lernte in dem Elternforum auch, dass man sich frühzeitig bei Stillproblemen an Stillberaterinnen wenden kann, und daher besorgte ich mir bereits in der Schwangerschaft die Telefonnummer einer Stillberaterin – nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass es schwierig werden könnte. WAS GENAU schwierig sein könnte, also welcher Art die Probleme sein könnten, darüber habe ich wiederum nicht nachgedacht.

Das war zu fern und zu abstrakt.

Meine recht junge Geburtshaus-Hebamme fand das mit der Stillberaterin total unnötig. Sie versuchte mir zu vermitteln, dass das Stillen ein Selbstläufer sei, wenn ich nur will. Jede Frau könne stillen, wenn sie wirklich will, und bei mir hätte sie ein gutes Gefühl. Außerdem seien sie auch noch da, und wären ja auch hochkompetent.

Ich habe tatsächlich große Schwierigkeiten mit solch plakativen Aussagen – in der Schwangerschaft mögen sie Ängste beiseite wischen … aber das schmerzhafte Erwachen kommt eben dann, wenn es nicht klappt.

Und dafür, dass es Schwierigkeiten gibt, kann eben nicht immer der Wille etwas – dazu sind die hinderlichen Einflussfaktoren einfach zu vielseitig.

Leider verlief dann die Geburt nicht so schön wie erhofft und geplant.

Mein Kind war riesengroß und blieb stecken, und ich wurde eilig in ein Krankenhaus verlegt, wo mein Sohn dann per Saugglocke kam. Diese Situation war für mich sehr, sehr schwierig, und als ich dann mein nasses – aber nach dieser schweren Geburt erstaunlich fittes Baby – auf meine nackte Brust gelegt bekam, war ich einerseits überwältigt, andererseits völlig überfordert. Froh, endlich mein Kind im Arm zu halten, waren da gleichzeitig viele Fragezeichen und Wissensfetzen im Kopf (Früh anlegen! Kind selbst andocken lassen! Ja nicht zufüttern! Keinen Schnuller!).

Nach nur wenigen Minuten fragte ich die anwesende Hebamme, ob wir jetzt nicht schon anlegen sollen, aber diese meinte, das hätte noch Zeit. Ich hatte das Gefühl, eine innerliche To-Do-Liste abzuhaken und einfach nur alles richtig zu machen zu müssen.

Ein Geburtserlebnis kann uns tatsächlich in eine Art Schockzustand versetzen und verhindern, dass wir uns wirklich spüren können.

Ein großer Blutverlust hat Auswirkungen

Ich selbst erlitt bei der Geburt einen relativ großen Blutverlust, und ging mit einem Hb-Wert von 7,2 aus der Geburt. Mein Kreislauf war am Ende, an Aufstehen war nicht mal ansatzweise zu denken.

Der Normalwert für den Hb liegt bei 10,5 mg/dl – wenn er weiter in den Einstelligen Bereich sinkt, hat das Auswirkungen auf den Kreislauf.

Darüber hinaus, kann es sich auch – vorübergehend – auf die Milchmenge auswirken. Muss aber nicht.

Nach ca. einer Stunde kam die Hebamme und half mir, meinen kleinen Sohn das erste Mal anzulegen – allerdings recht ruppig. Sie drückte seinen Kopf an meine Brust, wogegen er sich massiv wehrte.

Eine Geburt mit dem Einsatz einer Saugglocke kann beim Baby Kopfschmerzen hervorrufen – sowohl durch äußerliche Verletzungen, als auch durch einen dröhnenden Kopf.

Dann aber ließ sie uns in Ruhe, und er fand meine Brust, und nuckelte ein wenig daran.

Nur wenige Stunden nach der Geburt, noch im Kreißsaal, stellte ich fest, dass er schwitzte und hechelte.

Bei kleinen Babys sind die Zeichen, dass es ihnen gar nicht so gut geht nicht immer sofort zu erkennen – eine erschwerte Atmung sollte sich beruhigen, wenn das Baby bei seiner Mama zum Ruhen kommt.

Bleibt die Atmung erschwert, wird ein Kinderarzt hinzugezogen.

Später lernte ich, dass man diese Art der Atmung “Nasenflügeln” nennt. Die Hebamme maß seine Temperatur, die leider erhöht war. Daraufhin wurden Kinderärzte aus der Kinderklinik informiert, die ihn nach einer eingehenden Untersuchung mitnahmen.

Da die Entbindungsklinik nur eine Überwachungsstation und keine Neugeborenen-Intensivstation hatte, bedeutet das für mich:

“Mein Kind ist erst mal weg.”

Natürlich brach da für mich eine Welt zusammen.

Ich hatte Angst um mein Kind, und dass wenig später die Hebamme mir ein Foto brachte, tröstete mich auch nicht. Ich wurde auf die Wochenbettstation gebracht und ich sollte mich erst mal ausschlafen.

Wenn Mama & Baby getrennt werden, ist das Bindungssystem bei beiden oft stark aktiviert. Jetzt ist es wichtig nach den eigenen Bedürfnissen zu sehen.

Ist an Schlaf sowieso nicht zu denken, kann auch sehr gut unmittelbar mit dem Abpumpen begonnen werden. Je früher desto besser. Passt das Abpmpen gerade gar nicht gut, können die ersten Tropfen des wertvollen Kolostrum auch mit der Hand gewonnen werden – beides braucht gute Anleitung.

Erst am nächsten Morgen gegen 10 Uhr wurde mir die Milchpumpe gebracht und mir der Umgang damit von der Stillberaterin der Station erklärt. Ich fing an zu pumpen, aber es tat schrecklich weh, und meine Brustwarzen wurde durch die Reibung an der Brusthaube der Pumpe wund.

Aufsätze für Milchpumpen gibt es in unglaublich vielen Größen. Die Anpassung ist wichtig, damit es nicht zu Verletzungen kommt.

Es kamen nur wenige sehr dunkle Tropfen, die auch noch mit Blut durchsetzt waren, und die in der Brusthaube hängen blieben. Von der Möglichkeit, diese mit einer Spritze aufzuziehen, wurde mir an diesem Tag nichts erzählt. Die wenigen Tropfen wurden als “noch nicht verwertbar” weggespült.

Spätestens hier bekomme ich meinen inneren Schreikrampf. Das ist absoluter Quatsch! Idealerweise werden die ersten Tropfen beim Pumpen so gewonnen, dass das Fläschchen Richtung Zimmerdecke zeigt.

Dann lassen sich die Tropfen aus dem Pumpaufsatz direkt mit einer 1-ml-Spritze entnehmen. Es gibt spezielle Spritzen-Deckel, mit denen einen solche Spritze unmittelbar hygienisch verschlossen werden kann.

Ich schaffte es an diesem ersten Tag noch nicht, aufzustehen. Gegen Nachmittag bekamen mein Mann und ich die erlösende Nachricht, dass unser Sohn auf dem Weg zurück zu mir in die Klinik sei, die Entzündungswerte seien in Ordnung, und er dürfe daher zu mir auf die Überwachungsstation – zwar nicht in einem Beistellbett, aber immerhin hätte ich so die Möglichkeit, ihn zu sehen und zu berühren.

Sobald er da war, nahm ich ihn auf den Arm, und versuchte ihn anzulegen, aber er war dazu zu müde. Außerdem hatte er in der Kinderklinik einen Schnuller bekommen, weil er sehr viel schrie.

Eine solche Trennung ist auch für die Babys eine immense Herausforderung. Das Schreien bleibt dann die einzig durchdringliche Möglichkeit sich mitzuteilen.

Das Saugen am Schnuller ersetzt die Mama natürlich nicht – kann aber tatsächlich regulierend wirken.

Es gab an diesem Abend keinen erfolgreichen Stillversuch mehr.

Mitten in der Nacht wurde ich einmal zum Stillen geweckt, und gegen 4 Uhr in der Nacht teilte mir die Nachschwester mit, dass sie ihn jetzt sofort wieder in die Kinderklinik verlegen würde, weil er schrill schrie, und sich nicht mehr beruhigen ließe. Seine Entzündungswerte waren über Nacht tatsächlich quasi explodiert.

Ab dem nächsten Morgen pendelte ich dann zwischen der Wochenbettstation und der Kinderklinik mit dem Taxi hin und her.

Nicht immer wird diese Möglichkeit kommuniziert – es ist wichtig zu wissen, dass die Taxifahrten über die Klinik abgerechnet werden können!

Ich aß in dieser ersten Woche fast nichts, weil ich aus sämtlichen Verpflegungsrhythmen der Kliniken herausfiel.

Als Mama in einer solchen Ausnahmesituation auf sich selbst zu achten, heißt im gleichen Atemzug auf Kraftressourcen für das Baby bereitzustellen.

Kleine, nahrhafte Handtaschen-Snacks können helfen, die eigene Energiebilanz aufrecht zu erhalten. Partner, Familie und enge Freunde können hier maßgeblich unterstützen!

Im Abpumpzimmer der Kinderklinik wurde mir von der dortigen IBCLC erklärt, dass meine bisher benutzten Brusthauben viel zu klein seien und ich eine andere Größe benötige.

Diese waren im Abpumpzimmer zwar vorhanden, aber nicht zur Mitnahme in eine andere Klinik oder nach Hause gedacht. Wenn ich also in meiner Klinik oder zu Hause mit passender Größe pumpen wolle, müsse ich meine Gynäkologin anrufen, und mir dafür ein Rezept ausstellen lassen.

Ja – das ist leider korrekt. Spätestens nach der Entlassung ist die Gynäkologin für die Ausstellung von Rezepten zuständig.

Das Ganze erledigte dann mein Mann und musste dazu auch noch 4 Apotheken abfahren, bis er das Gewünschte bekam.

Ein wichtiger Tipp: In Apotheken immer vorab anrufen. Viele Materialien sind nicht unmittelbar verfügbar und werden erst bestellt – auch hier lohnt es sich die Lieferzeiten zu vergleichen.

Als hätte man nicht andere Sorgen.

Routineabläufe statt Bedürfnisserfüllung für Mama & Baby

In den folgenden Tagen legte ich meinen Sohn nach Stationsplan alle 4 Stunden an. Nach 10 Minuten an der Brust wurde eine Wiegeprobe gemacht. In diesen ersten 10 Minuten trank er aber nicht wirklich, denn er brauchte minutenlang, um zu verstehen, was er damit überhaupt anfangen sollte. Im Anschluss bekam er eine Flasche mit HA-Nahrung angeboten (meine Pumpleistung war noch nicht ausreichend, um Muttermilch zu füttern), und wenn er auch das verweigerte, wurde er mit 50 ml sondiert.

Die Menge wurde auf Grundlage seines hohen Geburtsgewichtes festgelegt.

Die Vorgehensweise zur Ernährung von Neugeborenen in Kinderkliniken ist leider häufig nach sehr alten Modellen geplant.

Im Anschluss ging ich Abpumpen, und dazwischen meistens auch noch einmal.

Nachts schlief ich auf meiner Station, pumpte auch dort ab (mit selbst in der Apotheke besorgten größeren Brusthauben), außer in der Nacht, in der mir auf einmal die Milchpumpe weggenommen wurde, weil eine andere Frau diese dringender benötige (laut Aussage der Kinderkrankenschwester). Die Milchpumpe bekam ich erst in der folgenden Nacht wieder!

Unglaublich!

Dabei gäbe es sowohl die Möglichkeit parallel abzupumpen, als auch kurz hintereinander … oder die Handentleerung zu erklären.

Drei hygienisch einwandfreie Varianten, die allen gerecht werden würde.

stillen-kinderklinik-stephanie

Meinen Sohn hatte ich so viel wie möglich auf dem Arm zum Kuscheln, aber Privatsphäre hat man auf einer Neo-Intensiv leider keine. Ein Brust-an-Brust kuscheln war daher fast nicht möglich, wir waren in einem Zimmer mit 6 anderen Babys, und ständig gingen Menschen rein und raus.

Bondingtücher, ein T-Shirt mit weitem Ausschnitt oder ein weiter CTG-Gurt bieten beim Känguruh-Kuscheln eine Nuance mehr Privatsphäre. Kombiniert mit einem Jäckchen sieht keiner etwas, was zu privat ist.

Das Aufstellen eines Sicht-Schutzes hat leider immer den Nachteil, dass die Sichtkommunikation zwischen Mama und Schwester kaum möglich ist und NEO-Stationen haben selten eine Patientenrufanlage.

Von Ruhe und Entspannung war nichts zu spüren.

Nach 4 Tagen wurde ich entlassen, ab da pendelte ich von zu Hause aus. Ich war unendlich erschöpft, meine Dammnaht war aufgegangen und ich hatte große Schmerzen, und die schwere Geburt holte mich ein.

Nachdem diese ja schon so schief gegangen war, wollte ich, dass nun zumindest das Stillen klappt.

Aber es sah so schlecht aus, weil er zu den Fütterungszeiten nichts von meiner Brust wissen wollte. Ich weinte fast den ganzen Tag, um unsere Stillbeziehung, um unser Geburtstrauma, um unsere Bindung, aus Erschöpfung, aber auch mit anderen Frauen auf der Neo-Intensiv, deren Kinder Hirnblutungen hatten oder andere schwere Erkrankungen, und die mit mir im Abpumpzimmer weinend Milch abpumpten.

Sowieso ist so ein Abpumpzimmer eine eigene Welt

Ein Zimmer voll mit Milchpumpen auf Tischen, vor denen halbnackte Frauen sitzen, dazu die Pumpgeräusche. Man kam sich vor wie in einem Melkstand. Ich verglich die Milchmengen, die andere abpumpten, und kam mir unzureichend vor, weil bei mir so wenig kam.

Das alles war viel zu viel für mich.

Fakt war – es lief nicht so wirklich. Die zu einem Drittel mit Muttermilch gefüllten Fläschchen wurden sehr abschätzig betrachtet. Ich bekam gesagt, ich solle mich entspannen, aber wie?

Dann aber wurden die Entzündungswerte vom meinem Sohn endlich besser.

Er durfte nach Hause! Ich kuschelte mich mit ihm ins Bett, aber nicht nackt, denn nun hatte ich große Ängste, er könnte sich erkälten oder ähnliches. Ständig suchte ich bei ihm nach Hinweisen, ob er krank wäre oder etwas nicht in der Norm.

Ich stillte und wollte weiter abpumpen, denn sein Geburtsgewicht hatte er noch nicht wieder erreicht. Meine Nachsorgehebamme sagte aber, ich sollte die Milchpumpe vergessen, und …

Einfach stillen, stillen, stillen.

Und das machte ich.

Aber es war unendlich schmerzhaft, denn meine Brustwarzen waren immer noch blutig. Mein Sohn wollte alle 30-60 min stillen, ich machte also nichts anderes mehr.

Leider fühlte ich mich auch vom Geburtshaus etwas im Stich gelassen. Ich hatte eine Nachsorgehebamme aus meinem Wohnort, weil ich zu weit draußen wohnte. Die Geburtshaushebammen fühlten sich für meine Wochenbettbetreuung und damit auch für mein Stillmanagement nicht mehr zuständig.

Und das nach den großmundigen Versprechungen.

Nach 2 Wochen empfahl mir meine Nachsorgehebamme, nur noch alle 2 Stunden zu stillen, öfter würde mein Sohn nichts brauchen (Stichwort alte Milch auf neue Milch), und er würde deshalb so viel schreien, weil er vom ständigen Stillen Bauchweh hätte.

OBWOHL ich WUSSTE, dass das Unsinn ist, ließ ich mich davon beeinflussen, und versuchte, die Stillabstände zu vergrößern. Was natürlich gar nicht ging. Ich fing an Protokoll zu schreiben, wie oft er welche Seite trank und wieviel er schlief. Und er schrie weiter und weiter, und meine Brustwarzen taten weiter weh. Als er ca. 6 Wochen alt war, ging ich sehr verzweifelt, und unter gefühlt großem organisatorischem Aufwand zu einer Stillgruppe einige Orte entfernt. Dort wurde mir aber nur gesagt, dass er eigentlich gut angelegt ist.

Echte Hilfe bekam ich in dieser schweren Zeit wiederum über die Online-Community und ein sehr nettes Mitglied von dort, die mich anschrieb, und mir die ersten wirklich hilfreichen Tipps gab.

Das waren ganz einfache Sachen zur Pflege der Brustwarzen, zur Beruhigung vom Kind, zur Vermittlung von Normalität.

Mit meinem Schreikind traute ich mich sonst fast nirgends hin

Stillgruppen überforderten mich, und die kontaktierte Stillberaterin konnte mir über das Telefon nicht weiterhelfen.

Gott-sei-dank gibt es inzwischen auch Videoübertragung – das macht vieles deutlich einfacher.

Aber – Ende gut, alles gut. Letztendlich bekam ich ca. 3 Wochen nach Geburt einen weiteren, “richtigen” Milcheinschuss. Das Stillen tat immernoch weh, aber mein Kind wurde satt, trank tatsächlich von alleine nur noch alle 1,5 bis 2 Stunden und nahm ab da in Rekordhöhe zu. Er schrie immernoch viel, aber das lernte ich zu akzeptieren, weil er ja nun mal auch eine schwierige erste Zeit hatte.

Das besserte sich erst nach Monaten und größeren motorischen Fortschritten, und gleichzeitig mit meiner körperlichen und psychischen Erholung von der Geburt.

Ohne das Stillen (und das Tragen) hätte das aber deutlich länger gedauert.

Hier möchte ich noch das Babyheilbad nach Meissner in den Raum stellen – es kann zu jedem Zeitpunkt nach der Geburt helfen, emotionelle Narben aus Schwangerschaft & Geburt zu heilen… gerade ergänzend mit dem Stillen und Tragen.

Es war für uns beide sehr heilsam, als es endlich funktionierte, und die wund gescheuerten Brustwarzen endlich abgeheilt waren.

Gestillt habe ich ihn 20 Monate lang, und es war eine sehr schöne und sehr intensive Zeit, die ich nicht missen wollte, auch wenn der Anfang so schwer war.


Hast du auch eine Trennung von deinem Baby erleben müssen? Was hat dir geholfen die Zeit zu bewältigen? Was hat euch geholfen später in einen normalen Alltag zu finden?

Ich freue mich, auch von deinen Erlebnissen in den Kommentaren zu lesen!

Ein herzliches Danke an Stephanie, die ihre Geschichte des Stillbeginns hier geteilt hat. Es war die Geschichte ihres großen Sohnes, der zwischenzeitlich noch einen kleinen Bruder bekommen hat.

Unsere Stillgeschichten prägen uns und Stillgeschichten prägen unser Erwartungsbild vom Stillen. Als ich im Sommer 2016 zur Blogparade “Mein schmerzfreier Stillstart” aufgerufen hatte, habe ich das im besonderen Maß gemerkt.

Hilf mit, dass andere von deiner Stillerfahrung lernen und profitieren – wir müssen ja nicht alle über dieselben Stolpersteine straucheln, wenn wir voneinander lernen können. Schreib mir eine eMail an tabea@mama-baby-vision.de und teile auch deine Geschichte mit uns.

Alles Liebe und bis bald,
~Tabea

Quelle:
Das Babyheilbad ist Teil eines 3-schrittigen Prozesses den du ausführlich im Buch von Brigitte R. Meissner “Emotionale Narben aus Schwangerschaft und Geburt auflösen“* kennenlernen kannst.

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
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