Stillberatung bei Stillproblemen

Du wolltest gerne Stillen, wenn es klappt. Wolltest dir möglichst keinen Stress mit dem Stillen machen… aber jetzt klappt es nicht und du merkst: Es ist dir nicht egal, wie dein Baby ernährt wird. Du MÖCHTEST stillen.

Doch ebenso spürst du, dass dir die Kraft bald verloren geht, denn du kämpfst. Jeden Tag. Jede Stunde.

Stillproblem oder Anfangsschwierigkeiten?

Gerade zum Beginn einer Stillbeziehung reden viele Menschen mit, wenn es darum geht darüber zu informieren, was du richtig und anders machen solltest. Häufig sehe ich so viele Tipps im Einsatz, dass selbst mir erstmal schwindelig wird. Was davon es nun besser oder schlimmer macht, ist manchmal kaum zu eruieren.

Oder: Deine Stillprobleme werden bagatellisiert. “Einfach ein bisschen Zufüttern, dann ist dein Baby auch satt” oder “Nicht so häufig anlegen, damit sich die Brustwarzen erholen”, sind dann ebenso wenig hilfreich für eure Stillbeziehung, wie die glorreiche Idee von “anfangs tut Stillen einfach weh, bis man sich dran gewöhnt hat”.

In der individuellen Stillberatung läuft DAS (im Idealfall) anders und in den kommenden Abschnitten zeige ich dir, wie ich bei Stillproblemen vorgehe.

Doch wann genau ist eine Stillberatung sinnvoll?

  • grundsätzlich IMMER, wenn DU das Gefühl hast, Stillberatung über das, was du bisher an Begleitung hinaus bekommen hast, zu wollen oder zu brauchen
  • wunde, geschürfte, verletzte, blutige Brustwarzen
  • keine / zu wenig Milch
  • zu viel Milch
  • Relaktation (Abstillen rückgängig machen)
  • stillfreundliches Zufüttern (verschiedene Methoden)
  • Zufüttern reduzieren
  • Milchstau / Mastitis (Brustentzündung)
  • Stillen kranker oder behinderter Babys
  • Stillhilfsmittel richtig nutzen / wieder abgewöhnen
  • egal, ob du eine Ahnung hast, worin euer Stillproblem besteht oder nicht
  • Schmerzen in der Brust
  • Gedeihstörung beim Baby (hoher / langer Gewichtsverlust, mangelnde / fehlende / zu langsame Gewichtszunahme)
  • Vasospasmus
  • orale Restriktionen (z.b. verkürztes Zungenband)
  • Stillen & Medikamenten-Einnahme
  • Stillstreik
  • Stillen bei Vorerkrankungen / Operationen (PCOS, GDM, DM, intrahepatische Schwangerschaftscholestase, Brust- / Rücken-OP, Hashimoto, uvm.)

Immer noch wird vermittelt, dass du am Stillbeginn nur lange genug durchhalten müsstest und dann würden sich die Wege schon finden. Das ist leider häufig ein Trugschluss.

Nicht ohne Grund enden Erhebungen in Deutschland zufolge viele Stillbeziehungen bereits in den ersten 2 Monaten. Klar!? Zwei Monate durchhalten ist eine verdammt lange Zeit, mit permanenten Schmerzen oder einem hungrig schreienden Baby. Andere fanden einen Weg mit Stillhilfsmitteln und Zufüttern. Je nach Studie und Qualität der Unterstützung am Beginn der Stillzeit stillen nach einem halben Jahr round about die Hälfte der Babys. In manchen Studien jedoch mit 4 Monaten schon nur noch 11%. (Quelle).

Und das, obwohl sich 9 von 10 Frauen wünschen, ihr Baby mit Stillen zu ernähren.

Doch: es geht nicht um Zahlen – es geht um dich und dein Baby!

Stillprobleme haben viele Gesichter

Wenn das Stillen schmerzt, das Baby schreit, der Nippel blutet, die Brust überhitzt und das Stillen zur Qual wird, gibt es unfassbar viele kluge Tipps, die du hörst und liest. Auch in meinem Blog findest du Texte mit Tipps für den Umgang mit wunden Brustwarzen oder zu wenig Milch.

In der Stillberatung steigen wir deutlich tiefer ein!

  1. Ausgangspunkt für die Stillberatung bei Stillproblemen ist die Stillanamnese, die wir im gemeinsamen Gespräch durchgehen. Ich möchte alles wissen, was auf eure Stillsituation einen negativen Einfluss haben könnte. Gleichzeitig möchte ich eure persönlichen Chancen & Ressourcen kennenlernen.
  2. Unmittelbar im ersten Gespräch legen wir natürlich auch die Roadmap für den Weg raus aus eurem Stillproblem fest. Du stellst mir alle Fragen, die du dazu hast und teilst deine Unsicherheiten mit mir – gemeinsam finden wir einen passenden Weg für dich und dein Baby, sowie eine passende Schrittgeschwindigkeit für die Umsetzung.
  3. Du bist nicht allein! In den Follow-up-Beratungen bekommst du weiterhin meine vollständige Aufmerksamkeit. Wir besprechen, was gut und was nicht funktioniert, wie es dir mit der bisherigen Herangehensweise geht und wo wir den Kurs ändern müssen.
  4. Leinen los! Wenn ihr wieder auf Kurs seid, ist es wichtig, dass ihr auf Kurs bleibt! Deshalb kannst du bis zum Abschluss von 3 Monaten Fragen in der wöchentlichen Sprechstunde stellen und bist nicht allein.

Im Fokus der Stillberatung steht, dass du einen Weg aus dem Stillproblem heraus findest, auch wenn ich natürlich weiß, dass ich dir vorab nie garantieren kann, dass es gelöst werden kann. Darf ich dir auch nicht versprechen, wäre auch unseriös.

Doch aus vielen Stillproblemen heraus fehlen nur die richtigen Schritte, die mutig gegangen werden dürfen.

Und selbst angenommen, dass euer Stillproblem nicht mehr einzufangen ist, begleite ich dich in so einem Fall gerne an den Punkt, an dem du euer ungewolltes Stillende in etwas Zugewandtes, Friedvolles, Heilendes für eure Mama-Kind-Beziehung umwandeln darfst.

Ganz konkret: Stillprobleme lösen

Ziele für die Stillberatung können sein (exemplarisch, bei dir vielleicht ganz andere Schwerpunkte):

  • Reduktion der notwendigen Zufüttermenge
  • Vermeidung der Flaschenfütterung trotz medizinischer Zufütter-Indikation
  • Schmerzreduktion & Wundheilung ermöglichen
  • Abgewöhnen und Weglassen vom Stillhütchen
  • Sinnvolles Stillmanagement begleitend zur Trennung vom Zungenband ua.
  • Wiederkehrenden Milchstaus vorbeugen
  • Verlauf von Milchstau / Mastitis entstressen
  • Muttermilchproduktion steigern / drosseln
  • uvm.

Vielleicht kannst du dein Still-Ziel auch noch gar nicht konkret formulieren – dann helfe ich dir gerne auch dabei! Ich habe Zeit für dich.

Unabhängig davon, wo du im Themenkomplex Stillen & Schlafen deinen Schwerpunkt siehst, melde dich gerne bei mir:

Was unterscheidet meine Stillberatung von der anderer Stillberatungen?

Grundsätzlich lege ich Wert auf eine individuelle, bedürfnisorientierte und lösungsorientierte Beratung.

Sollte ich der Ansicht sein, dass eine Stillberatung überdimensioniert für deine Fragestellung ist und du mit anderen Angeboten günstiger zu Ergebnissen kommen, dann verweise ich dich darauf. Bitte lass mich wissen, wenn aus persönlichem Wunsch heraus ausschließlich eine individuelle Beratung in Frage kommt.

Meine Stillberatung basiert auf dem Grundsatz, dir zuerst gründlich zuzuhören, bevor ich mit Tipps und Empfehlungen aufwarte. Im Rahmen meiner umfassenden Weiterbildung zur IBCLC-Stillberaterin bin ich darauf sensibilisiert, auch unscheinbare Informationen zu sammeln, zu analysieren und ins Gesamtbild eurer problematischen Stillsituation einzufügen. Ein weitreichendes Portfolio an Maßnahmen und Techniken kommt dann zielgerichtet auf Basis der individuellen Stillproblematik zum Einsatz.

Dass Stillberatungen durchaus auch anders arbeiten, war mir lange nicht bewusst und wurde mir erst im Laufe der Zeit immer wieder zugetragen. Wer jedoch im Detail wie genau arbeitet, das kann ich natürlich auch nicht einschätzen.

Ablauf einer Beratung

Üblicherweise beginnen wir mit einem Beratungszeitraum von 3 Wochen (Basispaket) oder 8 Wochen (Intensivpaket)

Dazu gehört eine ausführliche Erstberatung in der wir die Teilbereiche, die für euch wichtig und für mich relevant sind, beleuchten und analysieren. Hierzu gehört die Stillanamnese, das Erstellen und Einschätzen einer Gewichtsverlaufkurve, diverse Foto- und Videodokumentationen nach vorangegangener Anleitung und die genaue Besprechung der aktuellen Stillsituation.

Wir besprechen direkt im Anschluss die Roadmap zu euren Zielen mit konkreten Umsetzungsbausteinen und Maßnahmen.

In 2 Follow-up Beratungen passen wir diese weiter an euch an und klären offene Fragen.

Nach den ersten intensiven Beratungswochen kannst du bis zum Abschluss von 3 Monaten in der wöchentlichen Sprechstunde Fragen schriftlich einreichen, die via Videonachricht beantwortet werden oder zusätzlich weitere 1:1-Begleitungseinheiten buchen.

Mehr zu meiner grundsätzlichen Arbeitsweise…

Dich und dein Kind in eurer ganz persönlichen Stillsituation zu begleiten ist eine Verantwortung, die ich sehr ernst nehme. Nicht ohne Grund hast du – im Falle eine Zusammenarbeit – entschieden, dich von mir begleiten zu lassen.

In der Beratung wirke ich manchmal wie “der Anwalt des Kindes” oder “der Beschützerin der Bedürfnisse als Frau”. Es ist ein permanentes Abwägen, bei dem ich dich begleite.

Denn es soll sich etwas ändern – zum Guten für euch beide.

…kannst du hier nachlesen

Häufige Fragen:

Frage: “Für welches Alter ist deine Beratung geeignet?”

Antwort: Stillprobleme können in jedem Alter deines Stillkindes auftreten. Es ist niemals zu früh, dich zu melden. Ebenso begleite ich bei Stillproblemen, die mit dem Stillen größerer Stillkinder aufkommen.


Frage: “Berätst du uns auch, wenn wir eigentlich noch im Krankenhaus sind?”

Antwort: Ja, absolut! Viele schwierige Stillsituationen profitieren davon, wenn zeitnah eingegriffen werden kann. Manche davon verlängern einen Klinikaufenthalt sonst ungewollt. Eine Stillberatung in der Klinik braucht entsprechende Voraussetzungen, die eine virtuelle Beratung ermöglichen, aber wenn diese gegeben sind begleite ich dich selbstverständlich bereits während eures Klinikaufenthaltes.