Die Montessori-Pädagogik hält ein unglaublich vielseitiges Arsenal an kreativen Lernmaterialien bereit. In diesem Artikel widmen wir uns der Frage, welche Montessori-Materialien – so werden die Spielzeuge dort genannt – für das Spiel im Sinne der individuellen Entwicklungsreise sinnvoll sind.
Bereits zum zweiten Mal begrüsse ich dazu Ilse Maria Lechner hier im Blog. Im ersten Artikel dieser kleinen Doppelreihe hatte sie uns bereits hinter die Kulissen der Montessori-Pädagogik blicken lassen.
Ich freue mich, dass uns Ilse noch mit weiteren Tipps beehrt. Vielen Dank auch für das zur Verfügung stellen der anschaulichen Bilder.
In meinem letzten Gastartikel habe ich ja schon geschrieben, dass im Baby- und Kleinkindalter noch gar nicht viel Material nötig ist, das extra angeschafft werden muss.
Die Förderung in dieser Zeit beschränkt sich auf die drei Bereiche Bewegung – Ordnung und Sprache.
Im ersten Jahr liegt der Fokus vor allem auf der Körperwahrnehmung und auf der Bewegungsschulung. Pikler-Materialien stellen eine ideale Ergänzung zum Montessorimaterial dar.
Empfehlenswerte Pikler-Geräte sind der Dreiecksständer mit Rutschbrett und Sprossenbaum, sowie die Schaukeltreppe und die Krabbelkisten. Mit diesen Geräten kann dein Kind seinen Bewegungsdrang ausleben, den Gleichgewichtssinn und die Muskulatur schulen und seinen Mut erproben. Natürlich musst du dir diese Geräte nicht anschaffen. Mittlerweile gibt es viele Pikler-Spielgruppen, wo die Kinder diese Geräte nützen können.
Kennzeichen guter Montessorimaterialien
Gute Montessorimaterialien zeichnen sich einerseits durch eine hohe Verarbeitsungsqualität aus. Andererseits wird dabei auf eine Isolation des Reizes geachtet.
Viele der Materialien für Babys und Kleinkinder kannst du selbst herstellen.
Übungen des täglichen Lebens
Der erste Bereich der Montessori-Pädagogik sind die Übungen des täglichen Lebens. Damit kannst du schon im Alter von 1 – 1 ½ Jahren beginnen. Traue deinem Kind ruhig etwas zu! Es kann mehr als du denkst.
Wichtig ist eine gute Darbietung
Wenn du deinem Kind etwas zeigst, dann mach es extrem langsam.
So langsam, dass du das Gefühl hast, dich schon in Zeitlupe zu bewegen.
Lass alles Unnötige weg.
Sprich nicht, während du etwas zeigst. Dein Kind ist noch nicht in der Lage, zuzusehen und aufzupassen, was du sagst.
Schütten und Löffeln
Es klingt simpel und wenn du rechtzeitig anfängst, dann wird aus dem Schütten und Löffeln ein aufregendes, herausforderndes Spiel für dein Kind.
Löffeln
Achte auf einen didaktischen Aufbau. Es ist leichter mit einem Esslöffel zu arbeiten, als mit einem Teelöffel. Grobes Material, wie Bohnen ist leichter zu löffeln als kleines.
Sehr fordernd ist zum Beispiel Mohn, da er sich zusätzlich statisch auflädt.
Achte darauf, dass das Werkzeug immer zwischen den Tellern liegt, aus denen gelöffelt werden soll. So kann dein Kind seine bevorzugte Hand verwenden.
Es kann entweder in eine Richtung gelöffelt und in die andere geschüttet werden. Dein Kind kann aber auch in beide Richtungen löffeln. Das ist ungleich schwieriger, da dein Kind in eine Richtung gegen seine Händigkeit arbeitet.
Schütten
Beim Schütten gibt es einen Trick. Fang mit leicht rieselnden Materialien wie z. B. Sand, Hirse oder Linsen an.
Erst danach kommt gefärbtes Wasser (mit Lebensmittelfarbe). Gefärbt deshalb, weil es attraktiver ist und außerdem kann dein Kind so besser abschätzen, wann das Gefäß in das es hineinschüttet voll ist.
Es ist leichter mit zwei gleichgroßen Behältern zu arbeiten. Durchsichtige Behälter sind leichter zum Einschätzen, als opake oder undurchsichtige. Es ist schwieriger von einem großen Krug auf mehrere kleine Gläser aufzuteilen.
Bei diesen Übungen wird die Muskulatur deines Kindes trainiert. Die Gefäße sind ja ganz schön schwer.
Es lernt seine Gliedmaßen und seine Bewegungen zu kontrollieren. Die Hand-Auge-Koordination und die Hand-Hand-Koordination werden geschult.
Materialien für die Handsensorik
Die Arbeit mit der Hand ist für Kinder selbstverständlich und auch extrem wichtig. Einerseits um die Muskulatur gut zu schulen. (Das ist schon eine Vorbereitung auf das Schreiben.) Andererseits, weil die Nerven der Hand eng mit den Nerven des Mundraumes verbunden sind.
Aus diesem Grund arbeiten Logopäden mit Kindern, die sich beim Schlucken schwer tun mit Reizen auf der Handfläche.
Knete
Kinder lieben Knete. Damit können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Wenn du genau wissen willst, was in deiner Knete drin ist, kannst du sie ganz leicht selbst herstellen. (Ein Rezept dazu findest du im Downladbereich für meine Newsletter-Abonnenten.)
Maizena-Mischung
Eine weitere tolle Möglichkeit die Hände zu beschäftigen ist die Maizena-Mischung. Dafür wird Maizena mit Wasser angerührt. Du verwendest 3 Teile Stärke und einen Teil Wasser. Die Masse ist dann formbar und fließt trotzdem. Ein ganz witziges Gefühl und auch für Erwachsene ein durchaus unterhaltsames Spiel.
Gelatine-Kugeln
Im Blumenhandel gibt es auch Gelatinekugeln, die in Wasser eingeweicht werden. Diese Kugeln werden dann größer und weich. Wenn du sie für dein Kind verwenden willst, verwende die ungefärbte Variante.
Getreidewühlbecken
Du kannst auch eine große Schüssel mit Getreide, Linsen oder Vogelfutter befüllen. Darunter kannst du kleine Salzteigfiguren verstecken, die dein Kind dann ertasten und herausnehmen kann.
Rasierschaum
Ein ganz tolles Erlebnis ist auch die Arbeit mit Rasierschaum. Du legst einfach ein großes Plastiktischtuch auf einen Tisch und sprühst darauf Rasierschaum. Dein Kind kann dann nach Herzenslust im Schaum wühlen oder auch zeichnen.
Natürlich kannst du dein Kind auch ganz normal in den Alltag einbeziehen. Es kann dir beim Wäsche aufhängen die Wäscheklammern zugeben. Dabei kann es zählen und die Farben lernen.
Auch ganz alltägliche Dinge, wie der Umgang mit Knopf und Zippverschluss gehören in diese Materialgruppe. Kinder in diesem Alter lieben es, Dinge zu öffnen und zu schließen. Du kannst deinem Kind also auch verschiedene Dosen und Fläschchen geben, die verschiedenartige Verschlüsse haben: Kippverschlüsse, Schraubverschlüsse, Drehdeckel, Bajonettverschlüsse etc.
Sinnesmaterial
Eine weitere Materialgruppe die für diese Altersgruppe geeignet ist, ist das Sinnesmaterial. Diese Materialien sind so gestaltet, dass jeweils ein Sinn, möglichst isoliert angesprochen wird.
Ich erwähne hier nur einige.
Farbtäfelchen
Farbtäfelchen kannst du dir ganz einfach selbst herstellen.
Entweder du umwickelst kleine Holzplättchen mit Perlgarn (ganz klassisch) oder du bemalst sie. Du kannst aber auch auf die Farbkarten aus dem Baumarkt zurückgreifen und sie auf Karton aufkleben oder laminieren.
Wichtig ist, dass du jeweils zwei Täfelchen der gleichen Farbe hast. So kann dein Kind suchen, was zusammengehört. Dadurch werden das Bedürfnis und der Sinn nach Ordnung befriedigt.
Wenn du es schwer machen willst, dann kannst du verschiedene Abstufungen einer Farbe verwenden.
Anfangs ist es üblich mit den Grundfarben rot, blau und gelb zu arbeiten. Das ist im Babyalter vollkommen ausreichend.
Fühltücher
Auch dieses Material kannst du einfach selbst herstellen.
Du schneidest Tücher gleicher Größe (A5 Format ist ideal) aus verschiedenen Materialien wie Wollstoff, Seide, Samt, Jute, Baumwolle aus. Natürlich wieder 2 Stück von jeder Sorte.
Du weißt schon, wegen der Ordnung.
Diese Stoffe sollten möglichst neutral und unifarben sein. Bunte Stoffe sind ungeeignet. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf den Sehsinn. Hier geht es aber darum, die Strukturen zu ertasten. Das schult die Sensibilität der Hand.
Rosa Turm
Wenn du wirklich ein Material kaufen willst, so investiere in einen rosa Turm. In diesem Material steckt so viel drin.
Es wirkt wie ein Satz aus Bausteinen.
Der Turm ist aber streng mathematisch aufgebaut. Der kleinste Würfel hat 1 cm Seitenlänge, der größte 10 cm.
Die Arbeit mit dem Turm fördert die Raumwahrnehmung, schult die Muskeln, schärft die optische Differenzierung und weckt ein Gefühl für Mathematik und Architektur.
Geräuschdosen
Auch dieses Material kannst du leicht selbst machen. Du brauchst dazu nur 6 gleiche undurchsichtige Dosen (Im Original sind es 12, aber für diese Altersgruppe sind 6 ausreichend.)
Actimelfläschchen sind gut geeignet.
Diese Fläschchen bemalst du in einer Farbe. Die Deckel bemalst du zur Hälfte in rot und in blau.
Dann füllst du in jeweils 2 Fläschchen Salz, Reis und kleinen Steinchen. Achte darauf, dass alle Fläschchen gleich schwer sind. Die Verschlüsse verteilst du so, dass es von jeder Art ein Fläschchen mit rotem Verschluss und ein Fläschchen mit blauem Verschluss gibt.
Dann versuche selbst nur durch Schütteln herauszufinden, welche Fläschchen mit dem gleichen Material befüllt sind, und daher gleich klingen. Jetzt ist dein Kind dran!
Kreativität statt Investition
Du siehst, es braucht gar nicht viel Geld um mit Montessorimaterial zu arbeiten. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und basteln.
Die Rezepte für die Maizena-Masse und die Knete findest du im Downloadbereich für meine Newsletter-Abonnentinnen. Dort findest du aber auch Checklisten für Reisen mit Kindern, eine Sammlung lustiger Reisespiele und so weiter.
Natürlich kommst du auch als Mama auf deine Rechnung. Melde dich gleich hier an!
Und wenn du Fragen zu den Material- und Spieleideen im Sinne der Montessori-Pädagogig oder einer sinnvollen Babybeschäftigung hast, schreib uns in den Kommentaren.
Mit welchen Spielen kann sich dein Baby stundenlang beschäftigen?
Lass es uns wissen!
Alles Liebe und bis bald!
- Montessori-Spielzeug im Baby- und Kleinkindalter - 10. Januar 2017
- Montessori für Babys - 19. Dezember 2016
Liebe Tabea,
danke für diese schöne Möglichkeit Eltern zu zeigen, wie einfach Förderung nach Montessori im Baby- und Kleinkindalter ist.
Ich freue mich schon mit den Mamas und Paps in Kontakt zu treten und spontan auftretende Fragen zu beantworten.
Liebe Grüße
Ilse
Liebe Ilse, liebe Tabea, ein ganz toller Artikel. Also an dich liebe Ilse, einen herzlichen Dank für diesen super Einblick.
Meine Kids sind schon groß, aber ich habe viele Dinge wiedererkannt, die ich wohl damals (ha,ha, vor schon 8 Jahren) instinktiv richtig gemacht habe.
Es tut mir als Mutter gut zu sehen, dass es nicht immer das teure Spielzeug sein muss und die einfachen Dingen aus dem Haushalt so wertvoll und hilfreich sein können.
Alle diese Fertigkeiten kommen uns als Erwachsene so einfach vor, doch JEDES Kind muss diese Motorik erst mühsam üben.
Die vielen bunten Ideen und kleinen Übungen geraten heutzutage viel zu sehr in Vergessenheit.
Oder die Eltern halten diese Übungen für langweilig und nutzlos (ich erinnere mich da an Eltern, die dem Kindergarten deshalb Druck gemacht haben). Wir sind als Eltern in der Verantwortung und wollen es von Natur aus unseren Kindern leicht machen, die Welt zu entdecken. Warum es nicht auf diese Weise tun?!
Liebe Tabea, toll, dass Ilse auf deinem Blog schreiben durft! Toll, auch, dass ich mich als Mutter bei dir wohlfühlen und entdecken kann (auch wenn meine Kids aus der Stillphase schon lange raus sind). Solche Quellen tun gut und geben Sicherheit!
Weiter so!
Herzliche Grüße
Eure Alex Broll
Hallo liebe Alex,
so schön dass du schreibst 😀 und schön, dass du liest, obwohl deine Kids dem Stillalter entwachsen sind 🙂
Gerade das was Ilse im ersten Artikel über die Haltung nach Maria Montessori schrieb, finde ich in jedem Alter so gut anwendbar. “Hilf mir es selbst zu tun” – ja! 😀 Da darf dann auch die Angst schwinden, dass wir den Kindern angewöhnen zu helfen, wo sie später unserer Hilfe entwachsen, wie ich es zuletzt in der Huff-Post in einem unsäglichen Artikel las.
Einfach eine schöne Basis für ein gutes Miteinander <3
~Tabea
Liebe Alex,
ich finde lustig, dass du erwähnst, dass du instinktiv ganz viele Dinge richtig gemacht hast. Ich selbst habe ja meine Montessori-Ausbildung erst begonnen, als meine Tochter bereits in der Schule war und hab mich gefreut, wie ein Christkindl. Ich habe nämlich viele Materialien selbst gebastelt und überrascht festgestellt, dass es Geräusch- und Geruchsmemories im Montessori-Konzept bereits gibt.
Alles Liebe,
Ilse
Hallo,
danke für den tollen Artikeln mit vielen Ideen! Mein Sohn ist schon 19 Monate alt, und der Wunsch, mehr Montessori ins Leben zu bringen besteht schon länger. Bei einigen Dingen haben wir das auch schon geschafft, aber grad bei den Übungen bin ich schlicht daran gescheitert, dass ich in meiner knappen Zeit die mir vorm Laptop bleibt, ich nicht wirklich fündig wurde. Das ist nun anders 🙂
Aber nun habe ich das nächste “ich finde keine vernünftige Info”-Problem. Und zwar geht es um die “normalen” Spielsachen… Mein Sohn liebt kleine Fahrzeuge und fährt sie intensiv durch die Gegend (er krabbelt noch, hat dabei eine Hand auf dem Auto/Traktor… was auch immer und fährt auch mal 20 Minuten durch die Wohnung damit).
Ebenso liebt er sein Duplo, er baut Steine aufeinander, gibt Dinge wo rein etc, legt Figuren in ihr Bett, setzt Figuren ins Auto, etc. Er hat auch ein kleines Brio-Set und baut die Schienen selbst zusammen, halt nicht komplett.
Sonst hat er sowas wie Bausteine, Musikinstrumente, eine Klopfbank, einen Stapelturm, einen Kreisel, Holzpuzzles, Sortierbox, Sandspielzeug. Davon ist nie alles gleichzeitig verfügbar – wenn was uninteressant wird, räume ich es weg und an den Platz kommt dann was anderes.
So… mein Problem: Soll ich diese Spielzeuge wie die Fahrzeuge und das Duplo und die Bahn wegräumen? Soll ich es irgendwie so anbieten, dass das ganze mehr Struktur hat? (auf Duplo bezogen…)
Interessiert er sich nur für diese Dinge, weil ich ihm nicht genügend Montessori-Material anbiete?
Wenn wir außer Haus gehen, nimmt er gern 1 – 2 Fahrzeuge mit, und sollten die zufällig noch in der Hand sein, wenn wir zB eine Spielgruppe besuchen und ich es übersehen habe, gibt er die nicht her. Fremdes Spielzeug ist ihm meist nicht so wichtig, außer er hat zB ein Auto ergattert und selbst wenn er es dann stehen lässt, regt er sich auf, wenn es dann wer anderer nimmt. Haben wir da also schon ein Besitzproblem? Ich muss sagen, dass ich einen sehr starken Bezug zu Gegenständen habe, und noch dabei bin, dies zu ändern – ich will weg davon und ich will nicht, dass mein Kind so ist! Ich will ihm aber auch nichts nehmen, was ihm Freude macht… oder ist das eine Missinterpretation meinerseits.
Ich bin verwirrt und weiß momentan echt nicht wie ich es richtig machen soll – noch dazu steht Weihnachten vor der Tür, und ich schenke einfach gerne, will aber auf keinen Fall was Unnötiges verschenken… Ich bin and em Punkt wo ich mich frage: Ist es gut wenn ich ihm eine Holz-Parkgarage schenke, damit er seine Autos darauf rumfahren kann? Er parkt sie gerne wo ein…
Soll ich den mittelgroßen Traktor mit Anhänger wieder zurückbringen ins Geschäft, da unnötig??
Das war jetzt etwas länger als geplant, aber spiegelt die Unsicherheit in mir wohl gut wieder… ich wäre sehr dankbar, wenn ich Infos bekommen könnte.
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo Katharina,
solche Übergangsobjekte wie dein Sohn sie hat (von einem Ort zum anderen Ort) sind völlig typisch für Kinder – und Teilen wird noch lange nicht selbstverständlich sein 😀
Aber zwischen den Zeilen lese ich deine innere Not – bilde ich mir zumindest ein. Ich kann dir sehr, sehr empfehlen dich mit deine Gedanken einmal direkt an Ilse (der Autorin dieses Gastartikels) zu wenden (am besten per eMail), weil ich mir gut vorstellen kann, dass der von dir geschilderte “Besitz-Bezug” und dein Wunsch, dass dein Sohn dies nicht so erfahren muss etwas ist, was ganz leicht auch in eine andere Richtung schießt. Du liest dich zumindest so, als täte dir da ein wenig Klarheit gut – und mit der kommt dann auch die Klarheit über das, was für dich gute Geschenke sein können.
Sprich ruhig mal mit ihr 🙂
Ein schöner Montessori-Blog mit tollen Materialien und Produkten finde ich persönlich ist der Eltern vom Mars-Blog, aber der wird dein Problem nicht völlig lösen, sondern nur neue Geschenkideen auf deine Liste spülen ^^
Übrigens: Schenken ist eine der 5 Sprachen der Liebe 🙂 sei also nicht ganz so hart zu dir, sondern nimm deinen Wunsch nach Veränderung dankbar an, ohne dass dabei ALLES anders werden muss.
Hallo Katharina,
dein Kommentar beschreibt drei Themen.
1.) Dein Kind spielt gerne mit Autos und nimmt auch gerne welche mit.
Beides ist doch in Ordnung. Wenn er gerne mit Autos spielt, dann lass ihm die Freude. Er befriedigt dabei sicher ein Bedürfnis. Die Autos ermöglichen ihm beim Spielen in Bewegung zu sein. Das Parken braucht schon einiges an Konzentration und Planung.
Ich finde es auch vollkommen altersgerecht, dass er Spielzeug mitnehmen will.
2.) Die Anordnung von vorhandenem Spielzeug.
Du tauscht das Spielzeug, je nach Interesse deines Kindes aus. Das ist ein großartiger Ansatz. Denn dadurch hat dein Sohn eine überschaubare Auswahl und das Aussuchen wird für ihn leichter.
3.) Der dritte Punkt betrifft deine Unsicherheit. Diese Unsicherheit rührt unter anderem daher, dass du deinem Kind sowohl “herkömmliches” Spielzeug anbieten willst, aber ihm auch den Montessori-Zugang ermöglichen willst. Das ist auch in Ordnung.
Ich bin auch immer für Wahlmöglichkeiten.
Auf der anderen Seite ist es immer auch ein Kompromiss. Denn Traktoren und Co haben nun einmal einen höheren Aufforderungscharakter und werden daher von den Kindern gut angenommen. Warum also nicht eine Parkgarage schenken, wenn dein Sohn gerne mit Autos spielt?
Meiner Ansicht nach ist ein Mittelweg durchaus möglich. Gerade die im Artikel beschriebenen Materialien kannst du gut anbieten, wenn dein Kind “mithelfen” möchte. Also wenn du in der Küche arbeitest oder Essen zubereitest.
Die Montessorimaterialien brauchen auch immer eine Art Einführung. Also bei den ersten Malen sollte mit den Kindern gemeinsam gearbeitet werden. Lenk das Augenmerk deines Sohnes auf die jeweiligen Schwerpunkte (fühlen, hören, löffeln, schütten). Dabei siehst du, ob ihm das gerade wichtig ist und ob es ihm Freude macht. So erkennst du, ob mit dem Material auch ein Bedürfnis befriedigt wird.
Wenn das im Moment nicht so ist, halte es wie mit dem Spielzeug. Räum es weg und biete es später wieder an.
Auch ich bin ein großer Fan von Eltern vom Mars-Blog. Er ist großartig gemacht und der Montessorigedanke wird von dieser Familie gelebt.
Solltest du noch weitere Fragen haben, dann schick mir doch gerne ein E-Mail. So kann ich genauer auf deine Themen eingehen.