Beikost
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5 Zeichen, die dir zeigen, dass dein Baby bereit für die Beikost ist – Die Beikostreifezeichen

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Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Beikostbeginn?

Die einen sagen mit 4 Monaten. Die anderen mit 6 Monaten.

Viele reden dann vom ersten Brei fürs Baby.

Andere wiederum sprechen von Fingerfood. Aber ist das nicht total gefährlich? Können sich Babys dabei nicht verschlucken?

Nun – bevor dir jetzt tausend weitere Fragen durch den Kopf sausen, fangen wir erst einmal beim wichtigsten Punkt an.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Beginn mit Beikost – mit Brei oder Fingerfood – gekommen?

Die Zeichen findest du tatsächlich gar nicht in einem Kalender. Sondern bei deinem Baby.

Seine Entwicklung zeigt dir euren Beikost-Weg. Wenn du dich darauf einlassen magst.

Dabei ist es ganz einfach nach den großen Veränderungen Ausschau zu halten. Errungenschaften, die ein Baby im Beikostalter befähigen wird, neue Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Sie geschehen parallel zu den Veränderungen, die dann auch die adäquate Verdauung dieser gewährleisten.

Das ist wichtig. Denn die neuen Nahrungsmittel enthalten viele wertvolle Nährstoffe, die aber erst einmal herausgelöst werden müssen aus dem Nahrungsmaterial welches sie umgibt.

Eine gleichbleibend zuverlässige Nahrungsquelle ist daher weiterhin die Muttermilch. Oder die Pre-Nahrung, solltest du nicht stillen. Milchnahrung bleibt damit im gesamten ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle für dein Baby.

Letztlich ist Beikost dann auch genau, was der Name bereits sagt – ebenso wie der Säugling, wie dein Baby im ganzen ersten Lebensjahr noch genannt wird.

Die gesaugte Milch ist seine Haupternährung und die Beikost ist das neue Forschungsfeld, welches sich euch auftut.

Wie wirst du erkennen, dass dein Baby bereit ist dafür mit der Beikost zu beginnen? Egal, wie alt es gerade ist.

1. Zeichen: Sitzen können

Die größte Angst beim Beikostbeginn ist bei ganz vielen Eltern: das Verschlucken!

Bei dir auch?

Falls ja, ist das erste Zeichen das wichtigste für dich!

Denn durch die wirklich aufrechte Haltung, können alle Schutzmechanismen, die vor einem Verschlucken schützen effektiv arbeiten.

Es kann sein, dass dein Baby beim Aufrechten sitzen noch etwas Unterstützung in einem Hochstuhl braucht.

Vielleicht wird es auch nach einiger Zeit „sitzmüde“.

Oder ihr nutzt das Sitzen auf dem Schoß eines Erwachsenen.

Das Sitzen in einer Wippe oder einer Babyschale, welches beides eigentlich ein Liegen ist, zählt dabei nicht.

Der Grund dafür ist sehr einfach.

Die besten beiden Schutzfunktionen vor dem Verschlucken sind das Husten und das Würgen.

Diese kommen zum Einsatz, wenn eine fremde Berührung an bestimmten Auslöserpunkten im Rachenraum zustande gekommen ist.

Bei deinem Baby liegen die Auslöserpunkte für das Würgen noch recht weit vorne im Mundraum. Daher kommt es häufiger zum Einsatz. Frühzeitig. Es ist ein Schutz. Der wirkt!

Je schräger dein Baby nach hinten gerichtet liegt, desto leichter kann trotz des Schutzreflexes die Schwerkraft die Nahrung über diese Auslöserpunkte hinwegbefördern. Der Schutzreflex „Würgen“ wird dann wirkungslos.

Deshalb ist so wichtig, dass dein Baby sitzen kann und sich bei der Nahrungsaufnahme fester Nahrungsmittel in einer aufrechten Position befindet.

2. Zeichen: Kaubewegungen

Wenn du an die hierzulande meist übliche Beikost denkst, scheint dieses Zeichen zu allererst einmal unlogisch. Denn mit Brei tut man doch vor allem eines: man schluckt ihn.

Aber das ist nicht ganz richtig.

Denn für den Verdauungsprozess braucht es auch die wichtigen Enzyme die im Speichel enthalten sind. Und diese werden durch Kaubewegungen auch unter den Brei gemengt.

So lange dein Baby dazu also noch nicht fähig ist, wird ein Teil des Extraktionsprozess der Inhaltsstoffe auf der Strecke bleiben.

Entscheidest du dich darüber hinaus, deinem Baby auch stückige Nahrung zur Verfügung zu stellen, übernehmen die Kaubewegungen natürlich auch die Aufgabe des Zerkleinerungsprozesses. Oft auch dann, wenn noch keine Zähne vorhanden sind.

Sehen kannst du die ersten Kaubewegungen bei deinem Baby tatsächlich meist in der ersten Zahnungsphase, wo häufig relativ harte Gegenstände mit den Kauleisten bekaut werden. So betäubt dein Baby selbst durch Gegendruck das unangenehme Gefühl im Mund.

3. Zeichen: Zungenstoßreflex ist verschwunden

Die gute Funktion einiger Reflexe ganz wichtig ist, um die Sicherheit der Nahrungsaufnahme zu gewährleisten. Ein anderer Reflex im Mundbereich ein wichtiger Hinweis dafür, ob die Bereitschaft für neue Nahrung überhaupt schon gegeben ist.

Mit dem sogenannten Zungenstoßreflex wird dein Baby sämtliche Nahrung wieder hinaus befördern, so lange dieser vorhanden ist.

Da macht es wenig Sinn, die meist breiige Nahrung wieder und wieder zurück in den Mund zu schieben.

Dein Baby ist einfach noch nicht soweit.

Lasst euch also noch ein wenig Zeit, bis ihr es erneut versucht.

Der Reflex mit dem dein Baby dafür sorgt, dass keine fremden Materialien in seinen Mund kommen, wird beim Saugen an Brust oder Flasche ganz natürlich ausgeschaltet. Der motorische Weg der Nahrungsaufnahme ist einfach ein anderer.

So bald dein Baby bereit ist für den ersten Brei oder andere Beikost, wird dieser Reflex mit dem Zungenstoß auch verschwunden sein.

Darüber hinaus wird dein Baby dann auch noch lernen müssen, den eher flüssigen Brei mit seinen Lippen zu ergreifen, um ihn dann selbst über die Zunge in den Rachen zu befördern und zu schlucken.

4. Zeichen: Greifen

Damit die Nahrung in den Mund gelangen kann, ist es sinnvoll sie erst einmal ergreifen zu können.

Diese Fähigkeit gehört ebenso zu den Reifezeichen deines Babys für den Beikostbeginn.

So wird dein Baby Stück um Stück freier von der Unterstützung durch eine helfende Person. Davon braucht es ja immer noch ganz viel, aber ihr habt im Prozess des Größer-Werdens einen weiteren wichtigen Schritt getan.

Wenn ihr euch für die Beikostvariante mit dem Brei entscheidet, kann dein Baby zu den Mahlzeiten einen eigenen Löffel halten – oder auch zwei.

Entscheidet ihr euch für Fingerfood, hat dein Baby dann auch die Möglichkeit die verschiedenen Festigkeiten oder Formen der Nahrung mit den vielen Sinnespunkten seiner Hände wahrzunehmen. So wird die Beikost zu einem zusätzlichen Sinneserlebnis.

5. Zeichen: Gezielt führen

Während du das Ergreifen von Materialien und Spielzeug vielleicht schon eine Weile bei deinem Baby beobachten konntest, kommt mit Punkt 5 nun der alles entscheidende Knackpunkt.

Die Nahrung landet tatsächlich auch im Mund.

Anfangs noch selten, dann immer häufiger und sehr gezielt.

Überhaupt landet in dieser Zeit so ziemlich alles im Mund, was nicht niet-und-nagelfest ist. Alles will erkundet werden.

Nun entscheidest du, auf welche Art und Weise dein Baby seine Nahrung zu sich nehmen wird.

Dein Baby wird dir auch beim Füttern mit Brei mitteilen, wenn es eine Konsistenz, eine Farbe oder einen Geschmack nicht so recht leiden kann.

Bei Fingerfood wird es dann manchmal noch deutlicher oder bleibt einfach liegen.

Der große Entwicklungsschritt des gezielten Führens der Hand

  • hin zu dem gewünschten Nahrungsmittel
  • um dieses zu greifen
  • und dann in ein Loch im Gesicht zu führen, welches dein Baby zu diesen Zeitpunkt ja nicht einmal sieht

…ist ein Prozess, der wichtig ist für den Beikostbeginn, der dabei jedoch ein wenig Geduld erfordert, weil er ganz häufig noch nicht zu dem frühesten möglichen Zeitpunkt der Beikosteinführung im 5. Lebensmonat – also nach 4 vollendeten Lebensmonaten – abgeschlossen ist.

Fazit für die Suche nach dem richtigen Moment für den entspannten Beikostbeginn

Dein Baby ist angewiesen auf dein Angebot, wenn die Beikostzeit beginnt.

Sollte dein Baby bisher selten die Möglichkeit gehabt haben, am Tisch mit dabei zu sein, weil eure Rhythmen für Erwachsenen-Mahlzeiten ohne euer Baby sprachen, ist es an der Zeit dies zu ändern.

So wirst du beobachten können, wie dein Baby damit beginnt euer Tun am Tisch neugierig zu verfolgen.

Dann ist für dich die Zeit gekommen zu prüfen, ob dein Baby dafür bereit ist, mit der Beikost zu beginnen.

Oder dein Baby ist schneller als du und stibitzt sich irgendwann, wenn der Teller gerade in Reichweite gekommen ist das erste leckere Stückchen neue Nahrung.

Nun kannst du dir absolut sicher sein: die Beikostzeit hat gestartet und es warten viele wunderbare Geschmacksabenteuer auf dein Baby.

Hast du gewusst, dass dein Baby eine bestimmte körperliche Reife braucht, um mit der Beikost zu beginnen?

Wissen es deine Freundinnen?

Teile diesen Artikel gern mit anderen Mamas, die sich auch gerade fragen, ob ihr Baby schon bereit für den ersten Brei ist.

Alles Liebe und bis bald,
~Tabea

 

 

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein